Die britische Großbank HSBC hat 2024 auch dank unerwartet hoher Zinseinnahmen ihren Gewinn vor Steuern um sechs Prozent auf ein neues Rekordniveau gehievt. Vorstandschef Georges Elhedery will Umbau und Sparkurs fortsetzen.
Knapp ein halbes Jahr nach seinem Antritt hat der neue HSBC-Konzernchef Georges Elhedery eine Erfolgsbilanz für das Geschäftsjahr 2024 präsentiert, die er als vorheriger Finanzchef bereits mit vorbereitet hat. So kletterte der Vorsteuergewinn trotz leicht gesunkener Erträge um sechs Prozent auf das neue Rekordniveau von 32 Milliarden Dollar. Zu dem kräftigen Anstieg, der über den Markterwartungen lag, hätten auch unerwartet hohe Zinseinahmen im Bankgeschäft beigetragen, hieß es.
Vorstandschef Elhedery will den eingeschlagenen Sparkurs weiter vorantreiben, die Struktur der Bank vereinfachen und sich von Randgeschäften trennen. „Wir schaffen eine schlanke, agile und fokussierte Bank, die auf unseren Kernkompetenzen beruht". Das Asiengeschäft soll gestärkt werden, ebenso das internationale Geschäft mit großen Firmenkunden sowie das Mittelstandsgeschäft in Großbritannien.
Rund 1,5 Milliarden Dollar will Elhedery in den Geschäftsausbau investieren und gleichzeitig 1,5 Milliarden Dollar Kosten einsparen - auch über Stellenabbau. Einigen Analysten waren diese Aussagen zu vage. „Die Aktualisierung der Strategie könnte als enttäuschend angesehen werden, sowohl was die Auswirkungen und die Transparenz angeht", hieß es bei JP Morgan.
Fazit
Die HSBC-Aktie legte nach den Zahlen zu, geriet dann aber mit dem Gesamtmarkt wieder unter Druck. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie über 50 Prozent gutgemacht. Ein Großteil der positiven Erwartungen dürfte bereits im aktuellen Kursniveau enthalten sein. Die eingeschlagene Strategie ist richtig und konsequent, kostet aber auch erst mal Geld, was an anderer Stelle eingespart werden muss.