Trotz eines optimistischen Ausblicks und einer angehobenen Umsatzprognose ist der Aktienkurs des US-Modeunternehmens Abercrombie & Fitch um bis zu 20 Prozent eingebrochen. Hat der Markt zuviel erwartet? Steckt noch mehr dahinter? Analysten rätseln über die Hintergründe.

Das US-Modeunternehmen Abercrombie & Fitch hat seine Kollektionen überarbeitet und elegantere Kleidung und Cargohosen entwickelt, um für modebewusste Kunden attraktiver zu werden. Der Vorstand um CEO Fran Horowitz rechnet deshalb mit zunehmender Nachrage, so dass die Umsatzprognose angehoben wurde: Das Unternehmen erwartet nun im Geschäftsjahr 2024 einen Anstieg von zwölf bis 13 Prozent statt um zehn Prozent.

Die Aktie brach daraufhin um zeitweise 20 Prozent ein. „Der Markt war angesichts der Dynamik der Geschäftsentwicklung von einer noch stärkeren Anhebung der Prognose ausgegangen“, kommentierten Analysten des Finanzdienstleisters Telsey laut Reuters den Vorgang. „Aus unserer Sicht ist die Prognoseerhöhung dennoch beeindruckend, wenn man bedenkt, dass viele Konkurrenten als Reaktion auf ein unbeständiges Geschäftsumfeld die Erwartungen zurückschrauben."

Fazit

Allerdings gibt es auch kritischere Stimmen. Zwar habe das Modeunternehmen exzellente Geschäftszahlen vorgelegt, heißt es in einer Analyse des US-Researchdienstes Motley Fool. Mit seiner Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2024 von 4,3 Milliarden Dollar habe es die Erwartungen der Wall Street aber verfehlt, die bei 4,8 Milliarden Dollar lagen. Auch die für 2024 prognostizierte Gewinnmarge von 14,5 Prozent liegt um einen vollen Prozentpunkt unter der im zweiten Geschäftsquartal erzielten Marge. Das bedeutet: Trotz der angehobenen Prognose verlangsamt sich bei Abercrombie & Fitch das Wachstum, „und das wollten die Investoren nicht hören". Dies sei der Grund für den Kurseinbruch.


Abercrombie & Fitch (WKN: 903016)