Die ehemaligen Mobilfunk-Netzpartner Telefonica und 1&1 sollen Gespräche über eine mögliche Kooperation führen. In Madrid werde sogar langfristig eine Übernahme erwogen, heißt es.

Die Aktien des Internetdienstleisters United Internet und seiner Telekommunikationstochter 1&1 sind mit deutlichen Kurszuwächsen von vier bis fünf Prozent in den Montagshandel gestartet.

Hintergrund sind Medienberichte, wonach es Gespräche zwischen dem spanischen Telekommunikationsriesen Telefonica und 1&1 über eine mögliche Kooperation im deutschen Markt geben soll, die am Ende auch auf eine Übernahme von 1&1 hinauslaufen könnten. Das berichtet das „Handelsblatt" unter Bezug auf Insider. Die Gespräche befänden sich aber noch in einem frühen Stadium und könnte auch zu keinem Ergebnis führen.

Die Meldung über eine mögliche Kooperation befeuerte am Montag die Aktien der 1&1-Muttergesellschaft United Internet, die seit Jahresbeginn bereits rund 80 Prozent zugelegt haben. Auch die Aktien von 1&1 legten zu. United Internet hält rund 86 Prozent an 1&1.

1&1 baut derzeit ein eigenes Mobilfunknetz in Deutschland auf, kommt dabei aber nur mühsam voran. Der Mobilifunkbetreiber hatte ursprünglich mit Telefonica Deutschland kooperiert, war dann aber zu Vodafone gewechselt. Mit dem Abgang des langjährigen Telefonica-Deutschland-Chefs Markus Haas eröffneten sich neue Möglichkeiten für eine Kooperation mit Telefonica, heißt es.

Fazit

Die Spekulationen schüren neue Abspaltungsfantasien bei United Internet. So wiesen erst kürzlich die Analysten der UBS in einer Kaufempfehlung darauf hin, dass die United-Internet-Aktie trotz ihrer Kursrally für den eigentlichen Firmenkern - bereinigt um Beteiligungswerte - immer noch einen negativen Wert einpreise. Auch die DZ Bank spricht von einem „übertrieben hohen Konglomeratsabschlag" bei United Internet. Goldman Sachs bezifferte das Einsparpotenzial bei einem Stopp des Aufbaus eines eigenen Mobilfunknetzes bei 1&1 auf über drei Milliarden Euro.

United Internet (WKN: 508903)