Der Anbieter von E-Commerce-Software rutscht in die roten Zahlen. Auch die Prognose bleibt hinter den Erwartungen.
Im ersten Quartal stieg das Bruttowarenvolumen über die Plattform des Unternehmens um 23 Prozent auf 60,86 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte zum Vorjahr in gleichem Maße auf rund 1,9 Milliarden Dollar zu und erfüllte damit die Erwartungen der Analysten. Berücksichtigt man den Verkauf des Logistikgeschäftes an Flexport im vergangenen Jahr, steht ein Zuwachs von 29 Prozent.
Unter dem Strich fuhr Shopify einen überraschenden Nettoverlust von 273 Millionen Dollar oder 21 US-Cent je Aktie. Ein Jahr zuvor stand noch ein Überschuss von 68 Millionen Dollar in den Büchern.
Niedrigstes Wachstum seit zwei Jahren
Auch der Ausblick kam bei Anlegern nicht gut an. Die unsichere Konjunktur und verhaltene Konsumausgaben machen dem Unternehmen zu schaffen. Die Hauptkundschaft aus kleinen und mittelgroßen Unternehmen leidet zudem noch stärker unter der Inflation. Im laufenden Jahresviertel sollen die Umsätze von Shopify im hohen Zehn-Prozent-Bereich wachsen. Es wäre somit das schwächste vierteljährliche Umsatzwachstum seit zwei Jahren. Analysten hatten im Schnitt über 19 Prozent Wachstum auf dem Zettel.
Der Verkauf des Logistikgeschäfts werde das Wachstum um drei bis vier Prozentpunkte und die Bruttomarge um zwei bis drei Prozentpunkte belasten, teilte Shopify mit. Die Kanadier erwarten im zweiten Quartal steigende betriebliche Aufwendungen und einen Rückgang der Bruttomarge um rund einen halben Prozentpunkt.
An der Börse kommen Ergebnisse und Ausblick überhaupt nicht gut an, die Aktie verliert aktuell mehr als 18 Prozent. Die Kursgewinne der vergangenen Monate sind dahin. Auf Sicht eines Jahres stehen die Papiere nun nahezu unverändert da.
Fazit
Die Zahlen fielen weitgehend im Rahmen der Erwartungen aus. Zudem lag die Bruttomarge im ersten Quartal bei 51,4 Prozent, entsprechend scheint der erwartete Rückgang um einen halben Prozentpunkt verkraftbar. Analysten kalkulieren, dass Shopify im Gesamtjahr einen Gewinn von 74 US-Cent je Aktie einfahren wird, die Bewertung ist also noch immer gehoben. Ob das gerechtfertigt ist, wird sich mit Blick auf das Wachstum in den kommenden Monaten zeigen.
