Das größte deutsche Geldhaus steigt in die Top-Börsenliga der Eurozone auf. Das könnte auch Folgen für die Aktie haben. Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist künftig im breiter gefassten Stoxx Europe 50 vertreten. Dagegen muss der kriselnde Autobauer Porsche den deutschen Leitindex DAX verlassen.

Heute ist großer Wechseltag in den wichtigsten deutschen und europäischen Börsenindizes. Die Deutsche Bank ist seit heute Mitglied im europäischen Leitindex Eurostoxx 50. Mit aufgestiegen ist auch der deutsche Energietechnikkonzern Siemens Energy. Die Aktien beider Unternehmen weisen einen mehr als 100prozentigen Kursanstieg in den vergangenen zwölf Monaten auf, Siemens Energy kommt sogar auf 185 Prozent. Abgestiegen aus dem Eurostoxx 50 sind Nokia, Stellantis und Pernod Ricard.

In den breiter gefassten Stoxx Europe 50 ist heute zudem der Rüstungskonzern Rheinmetall eingezogen, ebenso die spanische Großbank BBVA. Dafür verlassen der Chemiekonzern BASF und der Autobauer Mercedes dieses Börsensegment.

Der Eurostoxx 50 enthält die 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone. Dazu zählen beispielsweise der niederländische Halbleiterhersteller ASML, der französische Luxusgüterkonzern LVMH und die deutschen Tech- und Softwareunternehmen Siemens und SAP.

Der Stoxx Europe 50 (WKN: 965816) enthält auch Unternehmen aus Nicht-Euro-Ländern wie Schweiz und Großbritannien. Dazu zählen Konzerne wie Nestlé, Novo Nordisk und HSBC.

Wechsel gibt es auch im deutschen Leitindex DAX. Der Sportwagenbauer Porsche und der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius werden künftig im Nebenwerteindex MDAX geführt. Neu im DAX vertreten sind seit diesem Montag die Immobilienplattform-Betreiber Scout24 und der Anlagenbauer Gea. Während bei Gea das Aufwärtspotenzial für die Aktie begrenzt erscheint, sehen Analysten bei Scout24 ein Kurspotenzial von 15 bis 30 Prozent. 

Fazit

Der Aufstieg in den Eurostoxx 50 könnte tatsächlich ein Katalysator sein, die positiven Kurstreiber bei der Deutschen-Bank-Aktie weiter zu verstärken. Viele Produkte und Anleger folgen dem Eurostoxx 50. Die Deutsche Bank hat ihren Marktwert zuvor schon auf 60 Milliarden Euro verdoppelt und hat sich damit als eine der größeren Banken im Euroraum positioniert. Durch die Aufnahme in den Eurostoxx 50 erhöht sich die Wahrnehmung bei Investoren. Weiterhin bleiben jedoch die Fundamentaldaten wie Gewinne, Risiken, Zinsumfeld und regulatorische Rahmenbedingungen für die Kursentwicklung maßgeblich. 

Die DZ Bank hat auf die Eurostoxx50-Aufnahme reagiert. Am Montag hob sie das Kursziel für die Deutsche-Bank-Aktie von 32 auf 34,50 Euro an und bestätigte ihre „Kaufen"-Empfehlung. „Die Aufnahme in den Eurostoxx 50 ist die logische Konsequenz aus der deutlichen Ergebnisverbesserung der Deutschen Bank in den letzten Jahren", kommentierte Analyst Philipp Häßler die Neubewertung. Er sieht zudem weiteres Potenzial für Ergebnissteigerungen.  



Deutsche Bank (WKN: 514000)