Déjà-vu für die Aktionäre von MSCI: Wie vor einem Jahr bricht die Aktie des Index-Unternehmens nach der Vorstellung der Zahlen für das erste Quartal heftig ein. Und wieder ist es vor allem eine Kennzahl, bei der die Amerikaner die Erwartungen des Marktes verfehlt haben. Am Mittwochmorgen läuft bereits der Erholungsversuch.
Satte 13,4 Prozent gab die Aktie von MSCI am Dienstag in Frankfurt nach. Der seit Ende Januar anhaltende Abwärtstrend hat damit nochmal dramatisch an Fahrt gewonnen. Trotz der Erholung von knapp zwei Prozent am Mittwochmorgen haben die Papiere vom Hoch auf Schlusskursbasis bei 560,00 Euro mittlerweile fast ein Viertel an Wert verloren.
Auslöser waren die vom Unternehmen hinter beliebten Indizes wie dem MSCI World vorgelegte Zahlen für das erste Jahresviertel 2024. Zwar lag der Gewinn je Aktie mit 3,22 Dollar über dem Konsens der von Bloomberg befragten Analysten von 3,19 Dollar, doch der Umsatz bliebt hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Er belief sich statt der prognostizierten 685,2 Millionen Dollar auf 679,9 Millionen Dollar.
Gleichzeitig stiegen die operativen Ausgaben gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 um 22,7 Prozent auf 340,6 Millionen Dollar. Die operative Marge von MSCI sank auf 49,9 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie noch bei 53,1 Prozent. Laut CEO Henry Fernandez hatte unter anderem eine große Fusion bei den Bankkunden des Unternehmens zu erhöhten Stornierungen geführt. Der MSCI-Chef sprach in diesem Zusammenhang von einer „Konzentration von ungewöhnlichen Kundenereignissen“, geht aber davon aus, dass die Stornierungen nicht in diesem Umfang anhalten werden.
Die Aktionäre dürften sich am Dienstag an die Präsentation der Quartalszahlen vor einem Jahr erinnert gefühlt haben. Auch damals verpasste das Unternehmen die Umsatzprognose des Marktes und auch damals stürzte die Aktie knapp 13 Prozent ab. Mit dem gestrigen Einbruch hat sich nicht nur die jüngste Abwärtsbewegung beschleunigt, es wurde auch der seit Mitte 2022 gültige, langfristige Aufwärtstrend gebrochen.
Fazit
Das Chartbild der MSCI-Aktie hat sich deutlich eingetrübt. Auf Sicht von zwölf Monaten steht – der Erholung vom Mittwoch zum Trotz – ein Minus von 13,5 Prozent zu Buche.