Der Shortseller Gotham City hat einen Bericht veröffentlicht und sieht bei einer großen US-Tech-Aktie ein Verlustpotenzial bis zu 100 Prozent. Die Aktie bricht ein

Die Aktien von Kyndryl Holdings verzeichnen heute den größten Tagesverlust seit Mai 2023. Ursache für den Rückgang ist ein kritischer Bericht des Shortsellers Gotham City Research, der erhebliche Zweifel an der finanziellen Integrität des Unternehmens aufwirft. In dem Bericht gibt Gotham City Research an, dass die Kyndryl-Aktie lediglich zwischen 4,71 und 11,50 Dollar oder sogar Null Dollar wert sein könnte. Dies würde einen potenziellen Kursverfall von  zwei Drittel bis zu 100 Prozent bedeuten. Die Analyse unterstellt Kyndryl Manipulationen bei der Berechnung des angepassten Gewinns und des freien Cashflows – zwei zentrale Kennzahlen, die das Unternehmen seit seiner Abspaltung von IBM im Jahr 2021 kontinuierlich zu verbessern versucht.

Kyndryl wies die Vorwürfe entschieden zurück. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte laut der Wirtschaftsagentur Bloomberg, dass der Bericht „unzutreffend und absichtlich irreführend“ sei. Zudem habe Kyndryl niemals mit Gotham City Research gesprochen und betonte, dass die Buchhaltung und Berichterstattung des Unternehmens korrekt sowie im Einklang mit allen geltenden Vorschriften seien. Analysten mahnen jedoch, dass Kyndryl schnell auf die Vorwürfe reagieren müsse, um das Vertrauen von Investoren und Kunden nicht zu gefährden. Bloomberg-Experte Tamlin Bason sieht in den Anschuldigungen eine erhebliche Belastung für das Unternehmen. Der negative Bericht könnte zudem potenzielle Kunden abschrecken und damit das geplante Wachstum bremsen.

Kyndryl ist ein weltweit führender Anbieter von IT-Infrastrukturdienstleistungen und entstand 2021 durch die Abspaltung von IBM. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Modernisierung und Verwaltung komplexer IT-Systeme für Unternehmen und Behörden. Dabei spielt insbesondere die Migration von IT-Systemen in die Cloud eine zentrale Rolle. Kyndryl bietet Hybrid- und Multi-Cloud-Lösungen an und arbeitet eng mit großen Cloud-Anbietern wie Microsoft Azure, AWS und Google Cloud zusammen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Cybersicherheit. Kyndryl entwickelt Sicherheitsstrategien, um Unternehmen vor Cyberangriffen und Datenverlust zu schützen, bietet Risikoanalysen an und sorgt mit Notfallwiederherstellungslösungen für eine schnelle Wiederaufnahme des Betriebs im Falle von Sicherheitsvorfällen. Das Unternehmen weist einen Börsenwert von 6,5 Milliarden Euro auf.

Fazit

Mit dem starken Kursrückgang und den schweren Vorwürfen steht Kyndryl unter erheblichem Druck. Sollte das Unternehmen die Bedenken nicht rasch und überzeugend ausräumen können, droht weiterer Vertrauensverlust, was zu einer anhaltenden Abwärtsbewegung der Aktie führen könnte.