Die Dänen schlagen zu: Genmab schnappt sich Merus aus den Niederlanden für insgesamt acht Milliarden Dollar. 97 Dollar je Merus-Aktie bietet das Biotech-Unternehmen. Das entspricht einem Aufschlag von 41 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Merus-Aktie am Freitag Abend an der Börse in New York, wo die Papiere notiert sind.

Das entspricht einem Aufschlag von 41 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Merus-Aktie am Freitag Abend an der Börse in New York, wo die Papiere notiert sind. Die Titel sprangen am Vormittag um über 40 Prozent nach oben, während Genmab-Papiere unter Druck stehen.

Die Dänen wollen sich mit der Übernahme im Bereich der Onkologie verstärken. Der von Merus entwickelte Wirkstoff Petosemtamab durchläuft derzeit zwei Phase-3-Studien, erste Zwischenergebnisse werden 2026 erwartet. Der Antikörper soll in Kombination mit Keytruda aus dem Hause Merck besonders wirksam sein bei der Therapie von Kopf-Hals-Krebs. 

Laut Pressemitteilung hat Petosemtamab das Potenzial, sowohl der erste als auch der beste seiner Klasse bei Kopf-Hals-Krebs zu werden und könnte 2027 an den Start gehen, sofern die klinischen Ergebnisse überzeugen und das Präparat zugelassen wird. Genmab, ein Spezialist für Antikörpertherapien in der Onkologie, erhofft sich weiteres Wachstum und Umsatzsteigerung von dem Deal und traut Petosemtamab bis 2029 ein jährliches Umsatzpotenzial von mindestens einer Milliarde Dollar zu, danach verspricht man sich jährliche Umsätze in Milliardenhöhe. Wird die Übernahme genehmigt, hätten die Dänen vier eigene Programme, um mehrere neue Markteinführungen bis 2027 voranzutreiben.

Im Frühjahr war die Genmab-Aktie abgestürzt, nachdem Kooperationspartner Johnson & Johnson verkündet hatte, seine Option auf Weiterentwicklung, Produktion und Vertrieb des Antikörpers HexaBody -CD38 nicht wahrzunehmen. Der Wirkstoffkandidat war als Nachfolger des erfolgreichen Blutkrebsmittels Darzalex gedacht, dessen US-Patent 2029 ausläuft.

Genmab (WKN: 565131)

Fazit

Der Deal kommt an der Börse nicht gut an. Mit der Kurserholung der letzten Monate ist es bei der Genmab-Aktie erst einmal vorbei. 

Enthält Material von dpa-AFX