Das Wort Börsengang bekommt in diesem Fall beinahe eine doppelte Bedeutung: Die italienische Luxus-Sneaker-Marke Golden Goose kommt in Mailand an die Börse. Das Unternehmen strebt dabei eine Marktkapitalisierung von bis zu 1,86 Milliarden Euro an. Für die Aktien wurde eine Preisspanne von 9,50 bis 10,50 Euro festgelegt.
Die Angebotsfrist läuft vom 13. Bis 18. Juni. Der erste Handelstag soll der 21. Juni sein. Vor er Ausübung einer Mehrzuteilungsoption will Golden Goose bis zu 558 Millionen Euro erlösen. Im Rahmen des Angebots planten von Invesco Advisors beratene Fonds, Aktien im Wert von 100 Millionen Euro zu erwerben, teilte die Firma am Dienstag mit. Golden Goose wurde im Jahr 2000 in Venedig gegründet und 2020 von der Beteiligungsgesellschaft Permira übernommen. Damals wurde die Firma mit 1,3 Milliarden Euro bewertet. Laut Permira zählt sie zu den am schnellsten wachsenden Luxusmarken der Welt.
Golden Goose macht sein Geschäft hauptsächlich mit Luxus-Sneakern, die bereits beim Kauf aussehen, als seien sie schon seit Jahren in Gebrauch. Der Gedanke dahinter: eine „Hommage an den Marathon des Lebens“, wie es heißt. Sogar die Schuhbänder sind auf alt gefärbt, die Sohlen mit einem rostigen Rand versehen. Damit sie nicht mit tatsächlich ausgelatschten Turnschuhen verwechselt werden, ziert die Treter ein markanter fünfzackiger Stern.
Stars wie Taylor Swift, Gwyneth Paltrow oder Jude Law haben die Schuhe bekannt und begehrt gemacht. Auch unter Investmentbankern ist Golden Goose höchst beliebt, obwohl sie doch gar nicht dem üblichen Bekleidungsstil entsprechen, berichtete das Finanzportal Bloomberg Ende vergangenen Jahres. Die Preise für die Sneaker beginnen bei 400 Euro. Daneben hat die Marke auch Bekleidung und Accessoires im Programm, zum Beispiel T-Shirts ab 160 Euro oder Gürtel für 310 Euro.
Die anspruchsvollen Preise schrecken die Kundschaft, die vor allem aus jungen Frauen besteht, keineswegs ab. Im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres steigerten die Italiener den Umsatz um 21 Prozent auf 276 Millionen Euro, im dritten Quartal lag der Zuwachs bei 16 Prozent. Die operative Umsatzrendite betrug knapp 35 Prozent.