Börsenlegende Warren Buffett hat seine Beteiligung am US-Institut Bank of America auf unter zehn Prozent heruntergefahren. Warum die Aktie trotzdem steigt. Und was Analysten jetzt bei der Deutschen Bank erwarten.

Die US-Börsenlegende (94) hatte bereits in den vergangenen Monaten den Anteil an dem US-Institut schrittweise reduziert. In der Nacht von Freitag auf Samstag meldete Buffett nun, dass er die Zehn-Prozent-Marke an dem US-Institut unterschritten hat. Das hat Konsequenzen unter anderem für Meldepflichten: Er muss nun nicht mehr innerhalb von drei Tagen Käufe und Verkäufe der Aktie bekannt geben.

Eine Begründung für die Reduzierung seines Anteils nannte Buffett nicht. Die US-Börsenaufsicht SEC teilte mit, Buffetts Holding Berkshire Hathaway habe in drei Transaktionen Aktien im Wert von 382,4 Millionen Euro verkauft. Dadurch sei der Anteil auf 9,987 Prozent gesunken. Bereits seit Juli hatte Buffet damit begonnen, seine Beteiligung an dem US-Institut herunterzufahren.

Seit Beginn der Verkaufsserie Mitte Juli hat Buffett mittlerweile etwa 250 Millionen BoA-Aktien für mehr als 10 Milliarden US-Dollar veräußert. Die Aktie hat sich in diesem Zeitraum relativ unbeeindruckt von den Verkäufen gezeigt. Inzwischen sind die Anleger offenbar daran gewöhnt, dass Buffett sukzessive aussteigt.

Einige Analysten sind sogar der Ansicht, dass der Rückzug der Börsenlegende der Bank-of-America-Aktie zusätzlich Schwung geben könnte. Am Freitag stieg die Aktie allerdings aus einem anderen Grund: Der Konkurrent JP Morgan hatte dank guter Geschäfte im Investmentbanking erfreuliche Quartalszahlen veröffentlicht, was der ganzen Branche Auftrieb gab. So kletterte die Bank-of-America-Aktie an diesem Tag rund fünf Prozent.

Fazit

Bank of America legt an diesem Dienstag ihre Quartalszahlen vor, ebenso Goldman Sachs und Citigroup. US Bancorp und Morgan Stanley folgen am Mittwoch. Die Deutsche Bank veröffentlicht ihren Zwischenbericht zum dritten Quartal am 23. Oktober, die Commerzbank am 6. November.

Dank positiver Ergebnisse im Investmentbanking dürften laut Analysten insbesondere die Deutsche-Bank-Zahlen gut ausfallen. RBC traut der Deutsche-Bank-Aktie weitere Outperformance zu. Warburg empfiehlt „kaufen" mit einem Kursziel von 21,10 Euro. Goldman Sachs lobt Kostendisziplin und sieht runde Geschäfte im Investmentbanking.

Deutsche Bank (WKN: 514000)