Die deutsche Chemie-Industrie leidet unter schwacher Nachfrage – das Jahr 2024 war nach Einschätzung des VCI ein „weiteres Jahr zum Vergessen.“ Die Nachfrage nach Chemie „made in Germany“ sei speziell am Heimatmarkt Europa schwach geblieben, so der der Branchenverband. Lanxess bekam dies zu spüren. Unterm Strich stand  2024 ein Verlust in Höhe von 177 Millionen Euro.

Der Umsatz der Kölner sank wegen niedrigerer Verkaufspreise um fünf Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Indes legte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen (Ebitda), wie Lanxess bereits im Februar gemeldet hatte, um 19,9 Prozent auf 614 Millionen Euro zu. Hintergrund seien eine höhere Auslastung der Anlagen sowie niedrigere Kosten gewesen, hieß es. Zudem hatte das MDAX-Unternehmen im Schlussquartal 2024 auch von vorgezogenen Bestellungen seiner Kunden profitiert.

Laut Konzernchef Matthias Zachert sei zwar keine breite Belebung der weltweiten Nachfrage in Sicht, dennoch traue man sich dank der ergriffenen Strukturmaßnahmen 2025 weiteres Wachstum zu. Das portfoliobereinigte Ebitda vor Sondereinflüssen soll um rund zehn Prozent zulegen.

Das entspreche einem Ebitda vor Sondereinflüssen zwischen 600 und 650 Millionen Euro, da der Ergebnisbeitrag des Bereichs Urethane Systems nur noch für das erste Quartal enthalten sein werde. Lanxess plant, diesen Geschäftsbereich im April zu verkaufen.

Anleger reagierten enttäuscht. Insbesondere der Ausblick auf das laufende erste Quartal kam bei Börsianern nicht gut an: Demnach soll das Ebitda vor Sondereinflüssen 25 bis 35 Prozent über Vorjahr liegen. Experten haben Zweifel, ob das ausreicht, um die Jahresziele zu schaffen.

Lanxess (WKN: 547040)

Fazit

Die Erholung der Chemieaktie in den letzten Monaten hat einen herben Rückschlag erlitten, das Chartbild ist angeschlagen. Der Titel gehört am Donnerstag zu den MDAX-Verliereren.