Cherry verfehlt im dritten Quartal 2024 das Umsatzziel. Statt der prognostizieren 35 Millionen Euro werden es wohl nur 22 Millionen Euro. Der deutsche Markt sei ausgefallen - so begründete der Hersteller von so genannten Peripherie-Geräten wie Tastaturen, PC-Mäusen oder Switches die Hiobsbotschaft.

Rückläufige Wirtschaftstätigkeit und die negative Verbraucherstimmung in Deutschland hääten die gewerblichen und privaten Kaufentscheidungen auch im Segment Office Peripherals verlangsamt, hieß es. Auf den internationalen Märkten laufe es besser.

Nun will Cherry gegensteuern: 3,5 Millionen Euro sollen eingespart werden. Zudem setzt man auf den Gesundheitsbereich, wo man etwa Kartenterminals für Arztpraxen oder Krankenhäuser anbietet. Der Vertrieb in Europa wird umgebaut, der Fokus soll stärker auf den Kernmärkten Frankreich, UK, Spanien, Italien und Portugal liegen, weniger auf Deutschland. Und der Vorstand der Peripherie- und Gaming-Sparte musste mit sofortiger Wirkung seinen Hut nehmen.

Zum Konzernergebnis des dritten Quartals sowie zur Erreichbarkeit der Prognose für das Gesamtjahr werde man sich so bald wie möglich äußern, hieß es weiter. Kein Wunder, dass Anleger die Flucht ergreifen – denn es ist nicht das erste Mal, dass Cherry die Ziele nicht schafft. Auch 2023 verfehlten die Bayern die Geschäftsziele.

Längst ist der Nebenwert zum Pennystock mutiert. Dabei war die Firma 2021 mit großen Erwartungen an der Börse gestartet: 32 Euro betrug der Ausgabepreis damals, das war zwar am unteren Ende der Spanne, aber immerhin. Während der Corona-Pandemie war viel Zeit zu Hause angesagt, und so wurde technisch aufgerüstet, egal ob Heimarbeitsplatz oder Gaming-Rechner zum Zeitvertreib. Cherry galt als einer der Profiteure und so kletterte die Aktie im September 2021 auf 39 Euro, bevor dann aber der Niedergang einsetzte.

Vorläufige Konzern-Kennzahlen für das dritte Quartal 2024 will das Unternehmen am 24. Oktober veröffentlichen. Der vollständige Quartalsbericht soll am 6. November folgen.

Cherry (WKN: A3CRRN)

Fazit

Das Vertrauen der Anleger ist nachhaltig beschädigt, der Titel bietet sich aktuell nicht für Investments an.