Ein schwaches erstes Halbjahr und wenig Hoffnung auf Besserung im weiteren Jahresverlauf: Takkt senkt die Prognose für 2024, wie am Freitag abend nach Börsenschluss bekannt gegeben wurde. Die im SDAX notierte Aktie des Stuttgarter Büro- und Geschäftsausstatters bricht zwischenzeitlich zweitstellig ein.

Schreibtische für die Büro-Mitarbeiter, Palettenhubwägen für das Lager oder Gefrierschränke für Kantinen oder Hotels: Bei Takkt in Stuttgart können Unternehmen aus diversen Branchen Möbel und Geräte für ihre Räumlichkeiten bestellen – online oder aus dem Katalog.

Keine Frage, dass diese Firmenkunden sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten eher zurückhalten – und genau das war im ersten Halbjahr der Fall. Takkt geht nun davon aus, dass der Umsatz im Gesamtjahr um zwölf bis 17 Prozent sinken dürfte. Zuvor waren die Schwaben von einem Umsatzrückgang im hoch einstelligen bis niedrig zweistelligen Prozentbereich ausgegangen.

Auch die Profitabilität dürfte in Mitleidenschaft gezogen werden. Die um einmalige Aufwendungen bereinigte Ebitda-Marge soll zwischen 7,3 und 8,3 Prozent liegen. Zuvor hatte Takkt 8,0 bis 9,5 Prozent in Aussicht gestellt. Die einmaligen Aufwendungen sollen unverändert bis zu 15 Millionen Euro ausmachen.

Nach einem schwachen ersten Quartal lief auch das zweite Jahresviertel vorläufigen Angaben zufolge enttäuschend: Bereinigt um Wechselkurseffekte ging der Umsatz um 19,0 Prozent zurück, wie Takkt meldete. Insgesamt erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal einen Umsatz von 260,4 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank von 26,8 Millionen auf 13,2 Millionen Euro.

Herausforderungen bei Foodservice

Während die beiden Geschäftsbereiche Industrial & Packaging und Office Furniture & Displays das Niveau des ersten Quartals halten konnten, entwickelte sich der Bereich Foodservice zum Sorgenkind. Hier wurde eine deutliche Abschwächung von minus 20,2 Prozent auf minus 27,8 Prozent verzeichnet. Hintergrund sind offenbar verlangsamte Prozesse beim Vertrieb und bei Abwicklung von Bestellungen, da die Systeme der beiden Marken Hubert und Central integriert werden.

Die Stuttgarter rechnen zwar in der zweiten Jahreshälfte mit einer leichten Verbesserung des Wachstums, gehen aber davon aus, dass der Bereich Foodservice auch im zweiten Halbjahr weiterhin ein Belastungsfaktor bleiben wird.

Den Halbjahresbericht 2024 wird das Unternehmen am 25. Juli veröffentlichen.

Chefin geht

Indes sorgt auch der Anfang des Monats verkündete Abgang von CEO Maria Zesch für Unsicherheit: Die Konzernlenkerin wird das Unternehmen zum Monatsende verlassen – darauf habe man sich im besten Einvernehmen verständigt, hieß es in einer Mitteilung. Bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist, übernimmt Andreas Weishaar.

Takkt (WKN: 744600)

Fazit

Bei Takkt können sich Anleger bestenfalls mit der üppigen Dividende über die Kursverluste hinweg trösten. In diesem Jahr hat die Aktie  bereits über 20 Prozent verloren.