Die schwache Konjunktur bremst den deutschen Bankenprimus. Doch im Gegensatz zur Commerzbank kann die Deutsche Bank auf ein florierendes Investmentbanking bauen. Das könnte in den kommenden Quartalen die Ergebnisse stützen.

Eine aufgelöste Rückstellung für den Rechtsstreit um die Tochter Postbank beschert der Deutschen Bank im dritten Quartal einen kräftigen Gewinnsprung auf unter dem Strich knapp 1,5 (Vorjahr: 1,03) Milliarden Euro. Aber auch ohne diesen Sondereffekt lagen die an diesem Mittwoch vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal leicht über den Erwartungen.

So kletterte der Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf den neuen Rekordwert von 1,8 Milliarden Euro. Vor allem im Investmentbanking brummt das Geschäft: Das Vorsteuerergebnis liegt mit 813 Millionen Euro um 21 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Deutliche Gewinnrückgänge verbucht dagegen das Privat- und Firmenkundengeschäft, wobei sich hier die Konjunkturschwäche insbesondere in Deutschland immer stärker bemerkbar macht. So musste die Risikovorsorge im Kreditgeschäft im dritten Quartal auf fast eine halbe Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreswert verdoppelt werden. Auch die Prognose für die Risikovorsorge im Gesamtjahr wurde angehoben. Das sind schlechte Vorzeichen auch für die Ergebnisse der Commerzbank, die am 6. November veröffentlicht werden.

Fazit

Noch vor Kurzem haben Fondsgesellschaften wie Union Investment die Deutsche Bank aufgefordert, ihre schwankungsanfällige Investmentbanking-Sparte deutlich zu verkleinern. . Doch genau dieses Geschäftsfeld dämpft jetzt die negativen Effekte der Konjunktureintrübung ab, und sorgt weiterhin für positive Perspektiven im kommenden Jahr. Dass die Deutsche-Bank-Aktie am Mittwoch nach den Zahlen ins Minus rutschte, liegt vor allem an der konjunkturbedingt höheren Risikovorsorge und den weiterhin hohen Kosten. 

Deutsche Bank (WKN: 514000)