Tagesgeld-Offensiven und Digitalisierung: Die Deutsche-Bank-Tochter Postbank will ihre Modernisierung vorantreiben und plant neue Kontomodelle, darunter auch ein gebührenfreies Konto. Was sie sich davon verspricht, und was das für die Deutsche-Bank-Aktie bedeutet.

Die im vergangenen Jahr durch eine missglückte IT-Integration schwer unter Druck geratene Postbank will zu einem digitalen Geldhaus werden, ihre Kontomodelle gründlich aktualisieren und kündigte jetzt auch ein Gratiskonto an. Davon verspreche man sich viele Neukunden, sagte Postbank-Privatkundenmanager Dominik Hennen dem „Handelsblatt". Mit aktuell 19 Millionen Kunden ist die Postbank eines der größten Privatkundeninstitute in Deutschland.

Durch die jüngste Tagesgeld-Offensive habe man bereits eine fünfstellige Zahl an Neukunden dazugewonnen, die zuvor weder bei der Postbank noch bei der Deutschen Bank waren, sagte Hennen. „Wir haben in zwei Kampagnen fünf Milliarden Euro an Tagesgeld eingesammelt - und 70 Prozent der Abschlüsse waren rein digital." Bei dem Angebot wurden zuletzt 3,1 Prozent Zinsen für sechs Monate geboten.

Die meisten Servicefunktionen ließen sich mittlerweile per Postbank-App erledigen. 2025 sei die Erneuerung der Kontomodelle geplant in einer modularen Bauweise. Das günstigste Konto soll gebührenfrei sein. Parallel zur Digitaloffensive geht es den noch immer zahlreichen Postbank-Standorten weiter an den Kragen: Bis Ende 2026 sollen insgesamt 230 von derzeit noch 550 Filialen geschlossen werden.

Fazit

Ähnlich wie bei der Postbank-App soll es auch bei der Deutsche-Bank-App im kommenden Jahr viele Neuerungen und mehr Funktionen geben. Auch mit der Aktie des Mutterkonzerns Deutsche Bank könnte es weiter aufwärts gehen. Die kanadische Bank RBC hat die Titel kürzlich zum Kauf empfohlen mit einem Kursziel von 20 Euro. Die zunehmende konjunkturelle Unsicherheit überschatte derzeit die Fundamentaldaten europäischer Großbanken. Innerhalb des Bankensektors seien Geldhäuser mit einer geringeren Abhängigkeit vom Zinsüberschuss zu bevorzugen, einer stärkeren Ausrichtung auf die USA und einem strafferen Kostenmanagement. Dazu zählten neben Barclays, UBS, Julius Bär und BNP Paribas insbesondere die Deutsche Bank.

Deutsche Bank (WKN: 514000)