Die Deutz-Aktie hat am Montag rund 20 Prozent zugelegt. Vorstandschef Sebastian Schulte hatte im Interview mit der „Welt am Sonntag" den Einstieg des Kölner Motorenbauers in das Rüstungsgeschäft in Aussicht gestellt. Analysten rechnen beim SDAX-Konzern mit Kursverdopplung.

Schulz zufolge will das SDAX-Unternehmen zwei neue Marktsegmente erschließen - die dezentrale Stromerzeugung und den Rüstungsbereich, die künftig zwei neue Geschäftsfelder bilden sollen. Deutz stellt Antriebssysteme und Fahrzeug-Infrastruktur her, vor allem Diesel, Gas-, Wasserstoff- und Elektromotoren.

Schulte plant demzufolge die Herstellung von Motoren für radbetriebene Panzer, Mannschaftstransporter und Versorgungsfahrzeuge. Außerdem könne man Batteriespeicher für die stationäre Versorgung von Lazaretten anbieten. „Das ist sicher ein attraktives Ziel, das die Zeitenwende mit sich bringt", sagte Schulte der „Welt am Sonntag".

Vor allem den Bereich Notstromversorgung sieht Schulte als Wachstumssegment. Hier seien die Pläne auch schon am weitesten. Deutz will künftig nicht nur Motoren an Hersteller solcher Aggregate liefern, sondern die Notstromaggregate selbst herstellen und damit in Konkurrenz zu Unternehmen wie den US-Konzernen Cummins oder Caterpillar treten. Die Geräte werden unter anderem in Krankenhäusern, Kühlanlagen und in Rechenzentren benötigt.

Fazit

Die Deutz-Aktie hat seit Anfang April konsolidiert und konnte mit dem Kurssprung von Montag einen Teil dieser Verluste kompensieren. Von Analysten gab es zuletzt Kaufempfehlungen für die Aktie. Hauck Aufhäuser und Warburg Research erwarten starkes Wachstum und Profitabilitätsverbesserungen und sehen ein Kurspotenzial von über 100 Prozent. Der Kölner Motorenhersteller ist gut im Markt positioniert, hat aber ein zyklisches Geschäftsmodell. Eine Weiterentwicklung in den Rüstungs- und Stromversorgungsbereich erscheint vor diesem Hintergrund sinnvoll und vielversprechend.

Deutz (WKN: 630500)