Die Übernahme des Erzeugers von Strom aus erneuerbaren Energien kann zeitnah abgeschlossen werden: Die Bieter haben das letzte regulatorische Hindernis aus dem Weg räumen können, der Vollzug steht bevor. Die Aktie von Encavis soll nun rasch von der Börse verschwinden.
Der Übernahme von Encavis steht nichts mehr im Weg: Wie die Hamburger heute mitteilten, wurde dem Bieter-Konsortium die letzte noch ausstehende regulatorische Freigabe erteilt. Damit sind nun sämtliche Angebotsbedingungen des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots erfüllt. Das Angebot werde nun innerhalb der nächsten acht Bankarbeitstage vollzogen.
Ziel leicht erreicht
Im März kündigte der Wind- und Solarparkbetreiber an, dass ein Konsortium um die Investmentgesellschaft KKR und den Energielösungs-Anbieter Viessmann ein Übernahmeangebot vorlegen wird. Wie Encavis heute bekanntgab, haben sich die Bieter etwa 87,41 Prozent aller ausstehenden Anteile von Encavis gesichert und halten nach der Abwicklung rund 87,73 Prozent aller Papiere.
Bei der ursprünglichen Offerte wurde eine Mindestannahmeschwelle von etwa 54,3 Prozent festgesetzt. Aktionäre, die ihre Anteile angedient haben, erhalten gemäß der Offerte 17,50 Euro je Aktie in bar. Vorstand und Aufsichtsrat hatten zur Annahme der Offerte geraten.
Mit dem Abschluss des Angebots werden wir ein neues Kapitel in unserer Unternehmensgeschichte aufschlagen – mit starken Investoren an unserer Seite, die von unserem Potenzial überzeugt sind und ihre Expertise und Ressourcen in das weitere Wachstum von Encavis einbringen werden
Zeitnahes Delisting
Die neuen Eigentümer wollen das SDAX-Mitglied nun „so schnell wie rechtlich und praktisch möglich“ von der Börse nehmen. Bei der Aktie sorgt der nahende Abschluss der Transaktion für leichte Aufschläge. In Frankfurt notieren die Papiere zur Stunde bei 17,32 Euro und damit minimal unter dem Angebotspreis. Angesichts der Offerte zeigte sich der Kurs in den letzten Monaten kaum verändert. Seit Jahresbeginn steht ein Kursplus um etwas über 17 Prozent.
Geschäft zuletzt schwächer
Im operativen Geschäft tat sich Encavis zuletzt schwerer. Umsatz und Ergebnis lagen in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich unter den Werten des Vorjahres. Das Unternehmen verwies auf „unvorhersehbare Ereignisse“ wie ein zinsbedingt schwieriges Geschäft des Encavis Asset Managements sowie verspätete Inbetriebnahmen. Darüber hinaus senkte das Management seine Jahresziele für Umsatz, operatives Ergebnis und operativen Cashflow.
Fazit
Der Weg für die Übernahme ist frei. Das Bieter-Konsortium hat sich mit der Offerte den Großteil der Papiere gesichert. Der Abschied von Encavis aus dem Kleinwerte-Index SDAX dürfte dann auch zeitnah erfolgen.