Den Essenern ist trotz aller Widrigkeiten der Jahresauftakt geglückt. Auch die Jahresprognose bestätigte Evonik. Der MDAX-Titel zeigt sich allerdings am Montag vormittag kaum bewegt – während die Börse die Einigung zwischen USA und China im Zollstreit feiert.

In den ersten drei Monaten des aktuellen Geschäftsjahres konnte der Chemiekonzern gegenüber Vorjahr zulegen. Mit 560 Millionen Euro lag das bereinigte EBITDA um sieben Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals und über den Erwartungen der Analysten, die mit 543 Millionen Euro gerechnet hatten.

Vor allem war dies höheren Verkaufsmengen, besser als erwarteten Preisen im Bereich Tierfutter und Sparmaßnahmen zu verdanken. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Evonik – trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten.

„Wir sind gut ins Jahr gestartet“, kommentierte Evonik-Chef Christian Kullmann. „Doch die Gemengelage aus einem drohenden weltweiten Handelskrieg und bewaffneten Konflikten macht die Zukunftsplanung unsicherer denn je. Insbesondere für die zweite Jahreshälfte besteht das Risiko einer weiteren konjunkturellen Abschwächung.“

Die Absatzmengen konnte Evonik im ersten Quartal um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal steigern. Die Preise sanken dagegen um zwei Prozent. Der Umsatz bewegte sich mit 3,78 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau und lag damit etwas unter den Erwartungen der Experten. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg um einen Prozentpunkt auf 14,8 Prozent. Das Konzernergebnis kam von 156 Millionen Euro vor einem Jahr auf 233 Millionen Euro voran. Der Free Cashflow stieg um 53 Prozent auf 195 Millionen Euro.

Weiterhin erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr 2025 ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro, nannte aber ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld und die Handelspolitik der USA als Risikofaktoren. Unter anderem mit weiteren Spar- und Effizienzmaßnahmen will sich der MDAX-Konzern wappnen.

Geplant ist – wie bereits seit längerem bekannt - die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um rund 400 Millionen Euro zu senken. Mehr Informationen zur strategischen Ausrichtung und den Zielen wollen die Essener am 22. Mai auf einem Kapitalmarkttag bekannt geben.

Evonik Industries (WKN: EVNK01)

Fazit

Dass die konjunktursensitive Chemiebranche im vergangenen Jahr zur kämpfen hatte, lässt sich am Evonik-Aktienkurs ablesen: Auf Jahressicht tritt der Titel in etwa auf der Stelle. Mit einem Konzernumbau und Sparmaßnahmen steuert das Unternehmen gegen. Seit dem Jahreswechsel hellt sich das Bild aber wieder etwas auf.