Die US-Bankenaufsicht hat in einem Stresstest führende Geldhäuser des Landes auf ihre Krisenfestigkeit getestet und unter anderem einen schweren Börsencrash simuliert. Der Testsieger überraschte. Für Aufsehen sorgte auch das Resultat der US-Tochter der Deutschen Bank.
Die Bankenaufsicht der US-Notenbank Fed hat die wichtigsten US-Institute im jährlichen Belastungscheck auf ihre Krisenfestigkeit und Stress-Resilienz getestet. Das Ergebnis: Die großen Geldhäuser des Landes könnten demnach einen schweren Wirtschaftseinbruch überstehen. Die Aufseher simulierten unter anderem einen Konjunktureinbruch mit sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenquote, einem Absturz der Gewerbeimmobilienpreise um 40 Prozent und starke Turbulenzen an den Aktienmärkten.
In einem derart ungemütlichen Extremszenario erreichten die 31 getesteten Institute immerhin noch eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von knapp zehn Prozent. Die geforderte Mindestkapitalquote der Aufseher lag bei 4,5 Prozent. Für Aktionäre sind die Ergebnisse insofern wichtig, als sie konkrete Auswirkungen auf Ausschüttungen der Geldhäuser in Form von Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen haben können.
Die höchste Quote in dem Test erreichte der Finanzkonzern Charles Schwab mit 25,2 Prozent. Prozentual zweistellige Kapitalquoten wiesen auch die US-Großbank J.P. Morgan, die Investmentbank Morgan Stanley und die bekannten US-Häuser New York Mellon und State Street auf. Die US-Tochter der Deutschen Bank, die in der Vergangenheit schon mehrfach bei dem Test durchgefallen war, kam in dem Krisenszenario auf eine sehr solide Kapitalquote von 14,5 Prozent.
Fazit
Dass Charles Schwab als krisenfestester US-Finanzkonzern aus dem Bankenstresstest hervorgeht, liegt nicht nur an der starken Kapitalbasis. Das Unternehmen hat ein diversifiziertes Geschäftsmodell mit einer breiten Produktpalette, einschließlich Vermögensverwaltung bis hin zu Maklerdiensten. Konservatives Risikomanagement, hohe Liquidität und effiziente Kostenstrukturen runden den guten Gesamteindruck ab.