Schlechte Nachrichten für Aktionäre von AMS-Osram: Der Sensorhersteller braucht frisches Geld. Insgesamt 2,25 Milliarden Euro will man durch eine Kombination aus einer Kapitalerhöhung, neuen Anleihen und weiteren Finanzierungsinstrumenten einsammeln, um die Eigenkapitalquote zu verbessern. Diese Nachricht kam an der Börse nicht gut an, der Titel stürzte zwischenzeitlich auf ein Mehrjahrestief.
Kein Wunder, denn Aktionären droht eine Verwässerung: So ist zunächst eine Kapitalerhöhung um 800 Millionen Euro vorgesehen, die eine außerordentliche Hauptversammlung am 20. Oktober noch genehmigen muss. Die frischen Aktien sollen den bestehenden Aktionären im Herbst oder Winter mit einem Kursabschlag angeboten werden. Die Eigenkapitalquote soll mit der Kapitalerhöhung von zuletzt 18 auf 30 Prozent verbessert werden. Parallel dazu will AMS Osram Dollar- und Euro-Anleihen begeben, um die bestehenden Schulden zu refinanzieren. Darüber hinaus sollen Grundstücke und Gebäude verkauft und zurückgeleast werden.
Schuldenberg soll schrumpfen
Der Finanzierungsplan soll in mehreren Stufen im Zeitraum Herbst und Winter 2023/24 umgesetzt werden. Dadurch werde der Finanzierungsbedarf bis 2025/26 gedeckt, hieß es. Um die Übernahme des deutschen Lichtspezialisten OSRAM 2020 zu stemmen, hatte sich AMS aus Österreich hoch verschuldet. Nun soll der Schuldenberg abgebaut werden. Ziel ist es nach Aussagen von Finanzvorstand Rainer Irle, bis zum Jahr 2026 einen gesunden Schuldenstand im Investment-Grade-Bereich zu erreichen.
Fazit
Gelingt es, die Finanzierungsproblematik zu klären, kann sich das Unternehmen wieder auf Wachstumspotenzial im Kerngeschäft konzentrieren. Dennoch kann der Verwässerungseffekt Anlegern nicht gefallen. Mit weiterer Unsicherheit ist zu rechnen.