Morgengrauen im wahrsten Sinne des Wortes für SMA Solar-Aktionäre: Im frühen Handel kollabiert die Aktie geradezu. Die MDAX-Firma hatte in der Nacht auf Mittwoch eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr verkündet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2024 nur zwischen 80 bis 130 Millionen Euro erreichen.

Bislang hatte der Wechselrichter-Hersteller deutlich mehr, nämlich 220 bis 290 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll laut Ad Hoc-Meldung ebenfalls niedriger ausfallen: Er soll zwischen 1,55 und1,7 Milliarden Euro landen. Zuvor war SMA Solar von 1,95 bis 2,2 Milliarden Euro ausgegangen.

Volle Lager

Das Unternehmen aus dem nordhessischen Niestetal begründete die korrigierte Prognose mit einem anhaltend volatilen Markt sowie vollen Lagern bei Distributoren und Installateuren. Das belastet vor allem die Bereiche Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions.

Home Solutions liefert Photovoltaik-Systeme für private Nutzer, die entsprechende Anlagen auf ihren Wohnimmobilien installieren, während Commercial & Industrial Solutions Gewerbekunden bedient.

Politik sorgt für Unsicherheiten

Auch der Ausgang der Europawahlen sowie die Anfang November anstehenden Wahlen in den USA sorge für Verunsicherung, so das MDAX-Unternehmen.

Immerhin: Im Geschäftsbereich Large Scale & Project Solutions für industrielle Solar-, Speicher- und Wasserstoffprojekte entwickelt sich weiterhin im Rahmen der Erwartungen. Weiterhin geht das Management davon aus, sich hier Umsatz und Ebitda gegenüber dem Vorjahr stark verbessern dürften.

SMA Solar (WKN: A0DJ6J)

Fazit

Nicht nur die Gewinnwarnung hat viele Anleger kalt erwischt. Auch das Ausmaß der erheblich eingedampften Ziele ist ein Schock. Die Aktie stürzte im frühen Handel um fast 30 Prozent ab und gehört auf Jahressicht mit einem Verlust von fas 67 Prozent zu den Schlusslichtern im MDAX.