Im vergangenen Jahr intensivierten die großen Ölkonzerne der USA wie Exxon Mobil und Chevron ihre Bemühungen, attraktive Übernahmeziele zu finden und machten schnell Nägel mit Köpfen. Die Konsolidierung setzt sich fort: Der nächste Milliarden-Deal ist beschlossen und soll zeitnah finalisiert werden.
Der US-Ölsektor hat seinen nächsten Deal: Devon Energy (WKN: 925345) übernimmt das Geschäft von Grayson Mill Energy im Williston-Becken. Dafür legt das Ölunternehmen mit Sitz in Oklahoma City fünf Milliarden Dollar auf den Tisch. Der Cash-Anteil von 3,25 Milliarden Dollar soll sich aus Barmitteln und neuen Schulden zusammensetzen, hinzu kommen 1,75 Milliarden Dollar in Aktien. Die Transaktion unterliegt üblichen Bedingungen und soll bis zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen werden.
Mit dem Zukauf stärkt Devon Energy seine Aktivitäten in der Bakken-Region zwischen North Dakota und Montana und erhält Zugang zu 500 zusätzlichen Standorten. Grayson Mill Energy befindet sich in Besitz der Private-Equity-Firma EnCap Investments. Nach Angaben von Devon Energy werden die Vermögenswerte zu einem Preis von weniger als dem Vierfachen des Ebitdax (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten) erworben.
Produktion und Rückkauf steigen
Durch den Zukauf erwartet Devon Energy, seine Produktion um rund 100.000 auf 765.000 Barrel an Öl-Äquivalent pro Tag zu erhöhen. Die Transaktion soll sich zudem unmittelbar positiv auf wichtige Finanzkennzahlen auswirken.
Gegenüber Analysten und Investoren zeigt sich das Management zuversichtlich hinsichtlich Synergien aus der Transaktion. Da sich der Deal auch positiv auf dem freien Cashflow auswirkt, hat der Vorstand seine Zustimmung erteilt, den Aktienrückkauf um 67 Prozent auf fünf Milliarden Dollar bis Mitte 2026 auszuweiten.
Analysten äußern Vorbehalte
Analysten äußern jedoch mitunter Bedenken: Mark Lear von Piper Sandler erwartet Vorbehalte aufgrund der Bewertung. Neal Dingmann von Truist Securities sieht den Kaufpreis eher auf der hohen Seite, insbesondere für einen Deal außerhalb des lukrativen Permian-Beckens. Mit milliardenschweren Übernahmen zielten die Große der Branche in den letzten Monaten darauf ab, attraktive Standorte in der Region im Südwesten der USA zu erwerben.
Fazit
Die US-Ölbranche konsolidiert. Unternehmen suchen passende Ziele, um sich in attraktiven Gebieten zu verstärken und weiter Dividenden und Rückkäufe finanzieren zu können. Papieren von Devon Energy hilft die (zu) teure Übernahme heute nicht. Im US-Handel verlieren sie zur Stunde rund 2,5 Prozent, am Xetra-Handelsplatz steht ein Minus von über drei Prozent.