Auch in der neuen Woche bleibt die Morphosys-Aktie nichts für schwache Nerven. Nach den zum Teil zweistelligen Kursverlusten in der letzten Handelswoche legt der Biotech-Titel am Montag kräftig zu und ist der gefragteste Wert im SDAX. Und das, obwohl Analysten inzwischen kein weiteres Kurspotenzial mehr sehen.
Rund sieben Prozent notieren die Morphosys-Papiere am Montagnachmittag im Plus. Sie sind damit der stärkste SDAX-Wert noch vor CompuGroup Medical, die aktuell rund sechs Prozent zulegt. Die Abwärtsbewegung der letzten Woche, im Zuge dessen die Papiere alleine am Donnerstag fast 13 Prozent verloren hatten, ist damit fürs Erste gestoppt.
Vom Unternehmen selbst gibt es keine Nachrichten oder Neuigkeiten, die den Kursaufschlag ausgelöst haben. Allerdings hat sich die US-Investmentbank JPMorgan positiv zu dem deutschen Biotechnologie-Unternehmen geäußert. In einer am Montag vorliegenden Studie schreibt Analyst James Gordon, der Konzern sei weiter zuversichtlich, bis Mitte dieses Jahres den Zulassungsantrag für das Medikament „Pelabresib“ zu Behandlung vom Myelofibrose, eine Form von Blutkrebs, einreichen zu können.
Kurspotenzial sieht Gordon aktuell jedoch keines mehr. Er bestätigte lediglich sein „Overweight“-Rating und das Kursziel von 31 Euro. Der Konsens der zwölf von „Bloomberg“ befragten Analysten geht gar nur von 26,18 Euro aus. Ausgehend vom Kurs der Morphosys-Aktie am Montagnachmittag ergibt sich daraus ein Abwärtspotenzial von rund 20 Prozent.
Aus charttechnischer Sicht laufen die Papiere seit Mitte Dezember unter zum Teil erheblichen Schwankungen seitwärts. Zuvor hatten die Bullen die Aktie nach dem Absturz in Folge unklarer Studienergebnisse (€uro am Sonntag berichtete) binnen drei Wochen um 120 Prozent nach oben getrieben.
Fazit
Die Morphosys-Aktionäre brauchten in den letzten Wochen starke Nerven und aktuell deutet wenig auf ein Ende der Kurskapriolen hin. Richtungsweisend wird damit der bevorstehende Zulassungsprozess von Pelabresib.