Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank waren schon vor dem Berliner Billionen-Paket im Aufwind. Warum sie zuletzt noch kräftig zulegten - und welche Perspektiven sie jetzt haben, auch wenn sie heute korrigieren.
Rüstungsaktien waren in den vergangenen Tagen gefragt. Seit sich Union und SPD auf ein gigantisches Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur haben, legten auch Infrastrukturtitel wie Heidelberg Materials, Bilfinger und Hochtief zu. Doch in dieser Woche sorgten vor allem auch Finanztitel wie Deutsche Bank und Commerzbank mit Kurszuwächsen von teilweise über zehn Prozent an einem Tag für Aufsehen.
Vor allem bei der Deutschen Bank überraschte der Aufschwung. Denn erst am Dienstag hatte ein Rüffel der Finanzaufsicht Bafin der Aktie einen Kurseinbruch von sieben Prozent beschert. Am Mittwoch kletterte der Kurs dann über zwölf Prozent auf ein neues Zwölf-Monats-Hoch von 23 Euro, der höchste Stand seit 2015. Die Commerzbank erreichte mit 24,16 Euro den höchsten Stand seit 2011.
Bei der Commerzbank läuft die Kursrally schon länger und wird getrieben durch die Übernahmepläne der italienischen Großbank Unicredit, die mittlerweile rund 28 Prozent der Anteile direkt und indirekt kontrolliert. Außerdem verfolgt die Bank ein ehrgeiziges Effizienzprogramm, um zu zeigen, dass sie auch als unabhängiges Institut erfolgreich und profitabel sein kann.
Die Deutsche Bank wiederum hat sich für 2025 eine Gewinnverdopplung vorgenommen. Als Gewinnmaschine erwies sich zuletzt vor allem die Sparte Investmentbanking.
Fazit
Das jetzt von Union und SPD beschlossene Finanzpaket wirkt wie ein gigantisches Konjunkturprogramm. Banken als Kapitalsammel- und verteilungsstellen profitieren grundsätzlich von anziehendem Wirtschaftswachstum. Eine expansive Finanzpolitik gibt insbesondere den Geldhäusern zusätzlichen Schub, was den Aufwärtstrend der Finanztitel zuletzt noch verstärkt hat. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Konjunktur in Deutschland nach längerer Schwächephase wieder anzieht.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.