Die Aktien des Kreditkartenanbieters Mastercard und des Zahlungsdienstleisters Paypal heben nach den Zahlen ab. Die Firmen profitieren von der sich weiter aufhellenden US-Konsumkonjunktur. Trotz enttäuschender Quartals-Ergebnisse gerät selbst Visa in den Aufwärtssog.
Der US-Kreditkartenabieter Mastercard hat seinen Gewinn im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 3,59 Dollar je Aktie gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen, die im Schnitt bei 3,51 Euro lagen. Der Netto-Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 6,96 Milliarden Dollar, das operative Ergebnis um zehn Prozent auf vier Milliarden Dollar. Der Gesamtwert aller vom Unternehmen verarbeiteten Transaktionen stieg um neun Prozent auf 2,4 Billionen Dollar. Das Unternehmen berichtete von anhaltend hohen Kundenausgaben, die nach wie vor das Geschäft antrieben. An der Börse kamen die Zahlen gut an, die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von vier Prozent.
Am Dienstag hatte bereits der US-Zahlungsdienstleister Paypal mit seinem Quartalsbericht positiv überrascht. Die Aktie legte danach fast zehn Prozent zu. Im zweiten Quartal kletterte das Transaktionsvolumen bei Paypal um elf Prozent auf 416,8 Milliarden Dollar. Der Nettoumsatz legte um neun Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar zu, der bereinigte Gewinn je Aktie auf 1,19 (Vorjahreszeitaum: 0,87) Dollar. Der US-Konzern hob erneut seine Ergebnisprognose an und erwartet nun beim bereinigten Gewinn ein Plus im niedrigen bis mittleren zweistelligen Prozentbereich statt im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Die Zahlen der Konkurrenz sorgten auch für Auftrieb beim Kreditkartenanbieter Visa, der seinen Quartalsbericht bereits vergangene Woche vorgelegt hatte. Dabei hatte Visa die Analystenerwartungen verfehlt, die Aktie verlor deshalb zunächst vier Prozent. Mit einem Umsatz von 8,9 Milliarden Dollar im zweiten Quartal lag Visa unterhalb der Analystenschätzungen. Laut JP Morgan habe Visa von einer gewissen Nachfrageschwäche bei Verbrauchern im unteren Preissegment und „makroökonomischen Druck" aus China berichtet. Immerhin habe Visa aber seine Ziele für das Geschäftsjahr bestätigt. Die Aktie liegt im Wochenvergleich derzeit vier Prozent im Plus.
Fazit
Die Umsatzzuwächse der Zahlungsdienstleister und Kreditkartenanbieter korrelieren mit einer zunehmend robusten US-Konsumkonjunktur. So legte der private Konsum im Juni um 0,3 Prozent zu. Volkswirte bezeichnen den US-Konsum als „tragende Säule" der US-Wirtschaft, die ihr Wachstumstempo trotz hoher Zinsen seit dem Frühjahr verdoppelt habe. So stieg das US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2024 um 2,8 Prozent, nach 1,4 Prozent im ersten Quartal. In diesem Umfeld steht wohl auch den Zahlungsdienstleistern ein gutes zweites Halbjahr bevor.