Meta war einer der Überflieger der vergangenen zwei Jahre – entsprechend gespannt waren Anleger gestern abend auf die Quartalszahlen. Zwar lieferte der Zuckerberg-Konzern auf den ersten Blick, aber die Prognose sorgte für eine schwere Enttäuschung. Investoren schicken die Aktie auf Talfahrt.

36,5 Milliarden Dollar Umsatz, das war mehr als die 36,1 Milliarden Dollar, die der Markt erwartet hatte. Der Nettogewinn zog von 5,71 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 12,37 Milliarden Dollar an, während Vertriebs- und Marketingkosten um 16 Prozent sanken. Zudem sank die Zahl der Mitarbeiter um zehn Prozent.

Gewinn steigt

Auch beim Gewinn je Aktie übertraf Meta mit 4,71 Dollar die Erwartungen, die bei 4,30 Dollar je Anteilsschein gelegen hatten. Die operative Marge kam gegenüber dem Vorjahr von 25 auf 38 Prozent voran.

Ausblick schwach

Für die Börse stand aber der Ausblick im Vordergrund, und hier konnte Meta nicht überzeugen: Für das zweite Quartal stellte Konzernlenker Mark Zuckerberg 36,5 bis 39 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Damit liegt der Mittelwert bei 37,7 Milliarden Dollar, was Experten zu wenig ist: Sie hatten hier mit 38,2 Milliarden Dollar gerechnet.

Werbung aus China

Der Technologiekonzern ist streng genommen ein Werbekonzern. Mit Werbung auf Social-Media Plattformen wie Instagram oder Facebook erzielen die Amerikaner rund 98 Prozent ihrer Umsätze. Insbesondere chinesische Firmen wie Temu buchten zuletzt fleißig bei Meta. Analysten geben indes zu bedenken, dass eine starke Abhängigkeit von Werbekunden aus dem Reich der Mitte riskant sein könnte, wenn diese ihre Buchungen zurückfahren. 

Teure Zukunftsprojekte

Mark Zuckerberg setzt große Hoffnungen auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), was aber zunächst erst mal viel Geld kostet. Zuckerberg will außerdem weiter in Virtual-Reality-Brillen, Headsets und weitere Gadgets investieren. Meta ist hier bereits engagiert, verdient damit aber noch kein Geld. Wann diese Maßnahmen sich auszahlen, verriet Zuckerberg nicht. 

Er stellte für 2024 Investitionsausgaben in Höhe von 35 bis 40 Milliarden US-Dollar in Aussicht, nachdem bislang die Rede von 30 bis 37 Milliarden Dollar gewesen war. Insbesondere sollen die KI-Bemühungen forciert werden, um möglichst genau vorhersagen zu können, welche Werbung die Nutzer interessiert. Außerdem wird die Erstellung von Werbung zunehmend automatisiert. Und auch Zuckerbergs Lieblingsprojekt, das so genannte Metaverse, soll nicht zu kurz kommen.

Die Gesamtkosten für das Jahr 2024 sollen den Angaben zufolge aufgrund höherer Infrastruktur- und Rechtskosten zwischen 96 und 99 Milliarden Dollar liegen. Zuvor hatte das Unternehmen hier mit 94 bis 99 Milliarden Dollar gerechnet. 


Meta (WKN: A1JWVX)

Fazit

Die Aussicht auf noch höhere Ausgaben, ohne eine Ansage, wann sich diese in Werbeeinnahmen übersetzen, kam an der Börse überhaupt nicht gut an. Der Titel verlor nachbörslich in den USA bis zu 16 Prozent.