Das Beratungs- und IT-Unternehmen erzielte im abgelaufenen Jahresviertel robuste Ergebnisse und bleibt mit Blick auf das verbleibende Geschäftsjahr zuversichtlich. Die Anteilsscheine stehen dennoch unter Druck, auch wegen Unsicherheiten durch Sparmaßnahmen in den USA.

Der Konzern mit Sitz in Irland ist solide durch sein zweites Geschäftsquartal gekommen. In den drei Monaten bis Ende Februar setzte der Konzern 16,7 Milliarden Dollar um, zum Vorjahreszeitraum ein Zuwachs um rund fünf Prozent. Damit lag Accenture im oberen Bereich seiner Prognosespanne (16,2 bis 16,8 Milliarden Dollar) und erfüllte auch die durchschnittliche Erwartung der Analysten.

Der Gewinn stieg von 2,63 auf 2,82 Dollar pro Aktie und traf damit ebenfalls die Schätzungen. Der Konzern hob auch den Auftragseingang von 1,4 Milliarden Dollar im Bereich der generativen KI hervor.

Etwas mehr Zuversicht

Obendrein zeigte sich das Management für den Rest des Geschäftsjahres (bis Ende August) vorsichtig optimistisch. Das untere Ende der Prognosespanne für das Umsatzwachstum wurde um einen Prozentpunkt angehoben, entsprechend werden nun fünf bis sieben Prozent in Aussicht gestellt. Dazu soll sich der Gewinn zwischen 12,55 und 12,79 Dollar je Aktie bewegen, auch hier wurde das untere Ende erhöht. Die Zielsetzung für die operative Marge sank dagegen minimal am oberen Ende der Spanne.

Analysten von Bloomberg Intelligence reagierten überrascht auf den verbesserten Ausblick, auch mit Blick auf verhaltenen IT-Ausgaben und Kürzungen bei staatlichen Mitteln.

Aktie gibt ab

An der Börse kam das alles aber nicht zum Tragen. Die Papiere büßen rund sechs Prozent ein. Die Korrektur nach dem Allzeithoch Anfang Februar setzt sich damit fort. Seit Jahresbeginn gaben die Papiere etwa 18 Prozent nach. 

Accenture (WKN: A0YAQA)

Aufträge und Marge im Fokus

Derweil finden sich auch Punkte, die nicht optimal liefen: Im abgelaufenen Quartal sammelte Accenture neue Aufträge über 20,9 Milliarden Dollar ein. In US-Dollar entsprach dies zum Vorjahr einem Rückgang um drei Prozent, in lokaler Währung einer Stagnation. Die Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg auf 21,7 Milliarden Dollar gerechnet.

Auch die Entwicklung der Gewinnspanne verlief schwächer als gedacht. Im vergangenen Quartal büßte die Bruttomarge auf Jahressicht einen Prozentpunkt auf 29,9 Prozent ein. Die Konsensschätzung der Analysten implizierte eine leichte Margensteigerung. 

Belastung in den USA

Unsicherheitsfaktor bleiben die vom Department of Government Efficiency (DOGE) angestrebten Effizienzmaßnahmen in den USA. "Im Zuge dieses Vorhabens verzögern sich viele Auftragsvergaben, was sich negativ auf unsere Umsätze und Erträge auswirkt", sagte Julie Sweet, CEO von Accenture. Rund acht Prozent seines Jahresumsatzes erzielte der Konzern zuletzt mit der US-Regierung. 

Fazit

Zahlen und Ausblick geben eigentlich wenig Grund zu Klagen. Potenziell sinkende Aufträge von der US-Regierung sind derweil ein Unsicherheitsfaktor. Dass sich das Management für das Umsatzwachstum im Geschäftsjahr aber etwas optimistischer zeigt, dürfte die Sorgen abmildern. Analysten sind für die Anteilsscheine mehrheitlich optimistisch gestimmt: 19 Kauf- stehen aktuell 8 Halteempfehlungen gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel von rund 360 Euro impliziert Aufwärtspotenzial.