Die Kombi-Therapie „CagriSema“ ist ein Hoffnungsträger in der Pipeline des dänischen Pharma-Konzerns. Neue Daten belasten die Aktie am Montag erheblich. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Gewichtsverlust-Kandidat hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Kurs von Novo Nordisk nähert sich kritischem Terrain.
Um fast zehn Prozent geht es für die Novo-Nordisk-Papiere am Montag im Xetra-Handel nach unten. Am Nachmittag rutschten sie sogar unter die Marke von 73 Euro. Auslöser sind neue Ergebnisse der Phase-III-Studie „REDEFINE 2“. In dieser wurden über einen Zeitraum von 68 Wochen die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombi-Therapie aus 2,4 Milligramm „Cagrilintid“ und 2,4 Milligramm „Semaglutid“ untersucht.
Von den rund 1.200 Probanden mit Adipositas oder Übergewicht und Typ-2-Diabetes erreichten diejenigen, die mit CagriSema behandelt wurden, durchschnittlich einen Gewichtsverlust von 15,7 Prozent. Die Kontrollgruppe, die Placebos erhielt, kam im Schnitt auf 3,1 Prozent. Das Problem: Ursprünglich hatte Novo Nordisk eine Gewichtsabnahme von etwa einem Viertel prognostiziert.
Dass dieser Wert zu hoch gegriffen war, war bereits im Dezember des vergangenen Jahres erkennbar. Damals vorgelegte Studiendaten zeigten, dass binnen 68 Wochen im Durchschnitt lediglich eine Gewichtsabnahme von 22,7 Prozent erzielt werden konnte. Die Aktie des dänischen Pharma-Riesen brach in der Folge um fast ein Fünftel ein. Der seit Mitte 2024 gültige Abwärtstrend verfestigte sich.
Nach der erneuten Enttäuschung am Montag nähert sich der Kurs nun einem aus charttechnischer Sicht heiklen Terrain. Der Support bei 75 Euro wurde durchbrochen. Die nächste wichtige Unterstützungszone verläuft im Bereich der 71-Euro-Marke. Wird sie gerissen, droht ein Rücksetzer bis auf etwa 65 Euro.
Fazit
Der Hoffnungsträger CagriSema entwickelt sich zunehmend zum Belastungsfaktor für die Novo-Nordisk-Aktie. Nichtsdestotrotz bleibt der Konzern auf mittlere und lange Sicht stark im Markt für Diabetes- und Adipositas-Medikamente positioniert. Anleger sollten dennoch nicht ins fallende Messer greifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.