Die Deutsche Bank hat die Versicherer nach dem Zollhammer aus den USA unter die Lupe genommen: Welche Gefahren sie sieht, wie sie die Aktien der deutschen Versicherer einschätzt

In der Studie geht die Deutsche Bank davon aus, dass die unmittelbaren Auswirkungen auf die europäischen Versicherer relativ begrenzt sein dürften. Allerdings ist das kein Zeichen der Entwarnung, denn das Finanzinstitut rechnet mit sekundären Effekten: So geht die Deutsche Bank davon aus, dass sich Entwicklungen an den Finanzmärkten, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)  und möglicherweise auch gestiegene Kosten infolge gestörter Lieferketten negativ auf die Renditen auswirken könnten.


Allerdings sind die Risiken bei den einzelnen europäischen Versicherern unterschiedlich verteilt. „Obwohl wir den Versicherungssektor weiterhin als vergleichsweise sicheren Hafen betrachten, erkennen wir an, dass risikoreichere Titel – insbesondere solche mit hoher US- oder Asien-Exponierung sowie hoher Marktsensitivität, wie zum Beispiel Lebensversicherer – kurzfristig am stärksten schwanken dürften“, so die Deutsche Bank. Als besonders anfällig für Kursschwankungen sieht sie die Aktie des britischen Versicherers Prudential, der eine starke Präsenz in Asien aufweist. Asien könnte jedoch durch neue Zölle, etwa durch Maßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump, besonders stark betroffen sein. Zudem stuft die Deutsche Bank auch die Aktien des niederländischen Versicherers Aegon sowie des Schweizer Unternehmens Zurich als besonders schwankungsanfällig ein – beide haben eine signifikante Präsenz in den USA.

Bei den deutschen Versicherern stuft die Deutsche Bank die Aktie der Allianz als Kauf ein und sieht ein Aufwärtspotenzial von sechs Prozent. Besonders optimistisch ist sie für die Aktie des Rückversicherers Hannover Rück, die sie ebenfalls mit „Kaufen“ bewertet und ein Aufwärtspotenzial von zwölf Prozent prognostiziert. Eher zurückhaltend beurteilt sie dagegen die Aktie des weltgrößten Rückversicherers Munich Re. Hier lautet ihre Empfehlung „Halten“, das Abwärtspotenzial liege bei drei Prozent.

Fazit

Insgesamt beurteilt die Deutsche Bank Versicherungsaktien als attraktiv, da sie als vergleichsweise sicherer Hafen gelten. Allerdings sind die Risiken im aktuellen Umfeld – je nach Geschäftsmodell – sehr unterschiedlich verteilt.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, Munich Re