Die Branchenriesen Rio Tinto und Glencore sollen angeblich Fusionsverhandlungen geführt haben. Mit 158 Milliarden Dollar Marktwert könnte der größte Bergbaukonzern der Welt vor BHP entstehen. Doch die Sache hat einen Haken.
In der Bergbaubranche bahnt sich möglicherweise eine Megafusion an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, stehen die Bergbaukonzerne Rio Tinto und Glencore in Gesprächen über eine Fusion. Der potenzielle Zusammenschluss der beiden Schwergewichte wäre der bislang Größte in der Branche. Mit einem kombinierten Marktwert von 158 Milliarden Dollar entstünde ein Bergbauriese, der größer ist als der bisherige Marktführer BHP mit 126 Milliarden Dollar.
Rio Tinto ist bislang der zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt mit einem Marktwert von 103 Milliarden Dollar. Glencore wiederum liegt bei 55 Milliarden Dollar. Bei einem Zusammenschluss würde wohl Glencore durch Rio Tinto übernommen. An der Börse kletterte das mögliche Übernahmeziel Glencore nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts um neun Prozent. Die Rio-Tinto-Aktie büßte dagegen zwei Prozent ein.
Fazit
Die Gespräche über einen Zusammenschluss sollen sich dem Bloomberg-Bericht zu Folge noch in einer frühen Phase befinden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Bezug auf Insider, die Gespräche hätten vor Weihnachten stattgefunden und seien zunächst ohne Ergebnis beendet worden. Die Analysten der kanadischen Bank RBC bezeichneten die Fusionsspekulationen als „überraschend". Dennoch gingen sie davon aus, dass das Projekt keineswegs zu den Akten gelegt sei. RBC stufte Rio Tinto mit „Halten" ein, Glencore aber mit „Kaufen". RBC sieht Glencore als möglichen Profiteur, so dass ein direkter Zusammenschluss wohl schwierig werde. Es seien aber Deal-Strukturen vorstellbar, die die Investoren auf beiden Seiten zufriedenstellen könnten.