Seit Wochen stehen die Aktien von Novo Nordisk an der Börse unter Druck. Für erfolgsverwöhnte Anleger ist das ein durchaus ungewohntes Bild, sorgten doch Ozempic und Wegovy, beides Medikamente zur Gewichtsreduktion, für kontinuierlich steigende Kurse. Nun starten die Dänen auf dem chinesischen Markt durch.
Seit gestern ist Wegovy im Reich der Mitte zu haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete. Dort kämpfen Schätzungen zufolge 180 Millionen Menschen mit krankhaftem Übergewicht.
Novo Nordisk verschafft sich mit dem Markteintritt in China einen Vorsprung vor dem Konkurrenten Eli Lilly. Die beiden Unternehmen liefern sich derzeit einen Wettlauf um den gigantischen Markt für Medikamente zur Gewichtskontrolle, der Experten zufolge in den nächsten Jahren ein Volumen von über 150 Milliarden Dollar erreichen könnte. Eli Lilly Abnehm-Spritze hat zwar für den chinesischen Markt eine Zulassung, ist dort aber noch nicht erhältlich.
Die chinesische Nachrichten-Seite Yicai berichtete, dass vier Wegovy-Injektionen 1.400 Yuan kosten sollen, das sind umgerechnet rund 183 Euro. Damit wäre das Medikament deutlich günstiger zu haben als in den USA, wo eine Monatspackung rund 1300 Dollar kostet (etwa 1230 Euro). Chinesische Patienten müssen die Schlankmacher-Spritze aus eigener Tasche bezahlen.
Die Nachricht half der Novo-Aktie indes nicht auf die Sprünge. Der Pharma-Sektor steht unter Druck, da der gewählte US-Präsident Donald Trump Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister machen will, der nicht nur als Impfskeptiker bekannt ist, sondern auch gegen hohe Medikamentenpreise vorgehen will. Auch der zunehmende Wettbewerb macht Novo Nordisk zu schaffen.
Fazit
Für frische Impulse könnten aber neue Studiendaten sorgen, die Novo Nordisk nächsten Monat vorlegen will. Dabei geht es um das neue Abnehm-Medikament CagriSema, das noch wirksamer sein soll: Eine Gewichtsreduktion von bis zu 25 Prozent soll damit möglich sein.