Das Abnehm-Medikament Wegovy geht weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln: Der Umsatz damit hat sich im ersten Quartal mehr als verdoppelt, der Hersteller Novo Nordisk übertraf die Gewinnschätzungen. Die Aktie legt zunächst zu, kann aber die Gewinne nicht halten.
Der dänische Pharmakonzern fuhr in den ersten drei Monaten des Jahres einen Nettogewinn in Höhe von 25,4 Milliarden Dänischen Kronen ein (rund 3,41 Milliarden Euro), 28 Prozent mehr als vor einem Jahr. Marktbeobachter hatten mit 23,7 Milliarden Kronen gerechnet.
Dickes Umsatzplus
Der Umsatz zog um 22 Prozent auf 65,35 Milliarden Kronen an (rund 8,76 Milliarden Euro). Währungsbereinigt lag das Plus bei 24 Prozent. Allein der Wegovy-Umsatz hatte sich 9,38 Milliarden Kronen mehr als verdoppelt. Insbesondere auf dem nordamerikanischen Markt war das Medikament zur Gewichtsreduktion zunehmend gefragt.
Operativ verdienten die Dänen mit Präparaten wie Ozempic zur Therapie von Diabetes, Wegovy und Co 31,85 Milliarden Kronen (4,27 Milliarden Euro), ein Zuwachs von 27 Prozent und mehr als die von Analysten erwarteten 29 Milliarden Kronen.
Gewinn je Aktie steigt
Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 25,4 Milliarden Kronen 28 Prozent höher aus als im Vergleichsquartal. Der Gewinn je Aktie zog um 29 Prozent auf 5,68 Kronen an.
"Wir freuen uns über das Umsatzwachstum in den ersten drei Monaten des Jahres 2024, das auf die gestiegene Nachfrage nach unseren GLP-1-basierten Diabetes- und Adipositas-Therapien zurückzuführen ist", sagte CEO Lars Fruergaard Jørgensen in einer Mitteilung.
Prognose angehoben
Novo Nordisk hob den Ausblick für leicht an 2024 an und erhöhte die Umsatzwachstumsprognose um einen Prozentpunkt auf 19 bis 27 Prozent bei konstanten Wechselkursen. Auch die Prognose für das operative Wachstum wurde von zuvor 21 bis 29 Prozent auf 22 bis 30 Prozent nach oben angepasst.
Das Unternehmen kann mit der großen Nachfrage kaum Schritt halten und verkündete im Februar, drei zusätzliche Produktionsanlagen kaufen zu wollen.
Wettbewerb nimmt zu
Neben dem Ausbau der Kapazitäten kommt es für die Dänen darauf an, weitere innovative Präparate auf den Markt zu bringen. Denn die Konkurrenz schläft nicht: So ist etwa der US-Pharmariese Eli Lilly erfolgreich auf dem lukrativen Markt für Abnehm- und Diabetesmedikamente unterwegs. Pfizer aus den USA und Roche aus der Schweiz wollen sich ebenfalls möglichst große Stücke des Kuchens sichern.
Fazit
Die Aktie von Novo Nordisk legte auf Tradegate heute früh zunächst zu, legte dann aber den Rückwärtsgang ein. Der langfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.