Der Ausgabepreis lag bei 27 Euro, der Kurs startetet bei 30 Euro und stieg: Der erste Börsengang auf dem Frankfurter Parkett in diesem Jahr ist geglückt. Die Pfisterer Holding sammelte rund 100 Millionen Euro ein.
Das mittelständische Familienunternehmen aus Winterbach bei Stuttgart stellt Komponenten für die elektrische Infrastruktur her, etwa Verbindungen für Stromkabel und Leitungen. „Unsere Technologie dient dazu, elektrische Energie von A nach B zu bringen“, umschreibt CEO Johannes Linden das Geschäftsmodell.
Die Nachfrage ist vorhanden. Und sie wird in den kommenden Jahren noch deutlich steigen, sagt Linden. Der Anteil an Strom für die Energieerzeugung werde zunehmen. Zudem wachse der Bedarf, ihn über weite Strecken zu transportieren. Dazu kommt der massive Investitionsstau in vielen Ländern. In den USA seien die Stromnetze beispielsweise im Durchschnitt 40 Jahre alt.
Etwa 80 Prozent des Umsatzes macht Pfisterer dort, unterhält auch eine Produktion vor Ort. Daher sieht Linden auch keine Auswirkungen durch Zölle. „Wie sind nicht direkt betroffen, beobachten die Situation dennoch wegen der Auswirkungen mit Sorge.“
Investitionen für weiteres Wachstum
Den Emissionserlös will das Unternehmen in Wachstum investieren, vor allem in den USA. „Wir wollen uns dort breiter aufstellen und die Produktionsmenge vervielfachen“, kündigt der Firmenchef an. Noch sei der Marktanteil in den Vereinigten Staaten kleiner als der In Europa, Ziel sei es, dies zu ändern.
Auch in vielen weiteren Märkten wie dem Mittleren Osten oder Indien ist Pfisterer vertreten. Es sei nötig, jetzt stärker zu investieren als das in der Vergangenheit der Fall war. „Die Chancen zu Wachstum bieten sich jetzt, die Kunden kommen zu uns“, so Linden. Daher habe man sich auch in einem unsicheren Umfeld für den Börsengang entschieden.
Das Unternehmen kommt zum Emissionspreis auf eine Marktkapitalisierung von 489 Millionen Euro. Es wird in dritter Generation von der Gründerfamilie kontrolliert, die auch nach dem Börsengang die Mehrheit hält. Der Anteil frei verfügbarer Aktien liegt bei 38,5 Prozent, was etwa 200 Millionen Euro entspricht. Der Titel ist somit markteng, Investoren können die Aktie kaum in großem Umfang kaufen, ohne den Kurs zu bewegen. Dem Erfolg des Börsengangs tat das keinen Abbruch. Am frühen Mittwochnachmittag lag der Kurs bei 31,30 Euro.