Die Merck-Aktie startet mit Gewinnen in die Handelswoche. Beflügelt werden die Papiere von einer Meldung, wonach der Pharma-Riese die EU-Zulassung eines Hoffnungsträgers erhalten hat. Erst im Frühjahr hatte auch die US-Aufsicht grünes Licht für das Präparat zur Behandlung von Lungenhochdruck gegeben.

Gemäß der Entscheidung der Europäische Kommission vom Montag ist das Medikamente „Winrevair“ von Merck, die hierzulande unter dem Namen MSD aktiv sind, zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) zugelassen. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Blutgefäße der Lunge, wodurch der Blutkreislauf zwischen Lunge und Herz unter permanent erhöhtem Druck steht. Durch den Entscheid der EU-Kommission darf das Präparat nun in Kombination mit anderen PAH-Therapien bei erwachsenen Patienten der WHO-Funktionsklasse II bis III eingesetzt werden.

Merck hatte Winrevair 2021 im Zuge der 11,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Acceleron Pharma erworben. Analysten trauen dem Medikament einen Spitzenumsatz von rund zwei Milliarden Dollar zu. In den USA, wo das Präparat im März dieses Jahres die Zulassung durch die Aufsichtsbehörde FDA erhalten hatte, kostet eine Ampulle rund 14.000 Dollar. Aus der Einnahme alle drei Wochen ergeben sich jährliche Kosten von 238.000 Dollar. Studien gehen von 15 bis 50 Betroffenen pro eine Million Bürger in den USA und Europa aus. In absoluten Zahlen ergibt das eine Bandbreite von 16.000 bis circa 55.000 potenziellen Patienten.

Merck & Co. (WKN: A0YD8Q)

Im Xetra-Handel notiert die Merck-Aktie am späten Montagnachmittag rund ein Prozent im Plus. Sie setzt damit ihre Erholung nach dem Kurseinbruch Ende Juli fort. Seinerzeit hatte eine gekürzte Prognose beim Gewinn je Aktie einen Abverkauf ausgelöst. Im Zuge der allgemeinen Verwerfungen Anfang August rutschten die Papiere auf Schlusskursbasis bis auf 101,80 Euro ab.

Fazit

Die EU-Zulassung für Winrevair ist ein wichtiges Signal für Merck, schließlich braucht der Konzern neue Umsatzquellen, denn ab 2028 laufen die Kernpatente beim Blockbuster „Keytruda“ aus. Auch der Kurs der Aktie stabilisiert sich nach dem kräftigen Rücksetzer wieder.