Der Nutzfahrzeugzulieferer schneidet im abgelaufenen Jahr schwächer ab als erwartet und bleibt hinter den eigenen Erwartungen zurück. Die Aktie legt in der Folge den Rückwärtsgang ein und zählt heute zu den größten Verlierern im SDAX. Besserung winkt mit dem neuen Jahr.
Das Sortiment von SAF-Holland umfasst primär Komponenten für LKW und Trailer, unter anderem Achs- und Federungssysteme, Kupplungen und Fahrwerke. 2024 lief das Geschäft schwächer als erwartet.
Nachfrage schwächelt
Auf Basis vorläufiger Ergebnisse setzten die Unterfranken rund 1,88 Milliarden Euro um, 10,9 Prozent weniger als 2023. Ein Umsatzrückgang wurde erwartet, die ursprüngliche Prognose sah Umsatzerlöse von 2,0 Prozent vor. Aufgrund schwierigerer Bedingungen in der Branche reduzierte das Management die Zielsetzung Mitte November auf 1,95 Milliarden Euro, bleib jedoch auch hinter diesem angepassten Ausblick zurück.
Das SDAX-Mitglied verweist auf zurückhaltende Nachfrage der Trailer- und Truckhersteller, vor allem in den Regionen EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) sowie in Amerika. Eine für das Schlussquartal erwartete Belebung sei zudem aufgrund verschobener Kundenabrufe ausgeblieben.
Etwas besser entwickelte sich die Region Asien-Pazifik, hier profitierte SAF-Holland von leichten Erholungstendenzen des indischen Nutzfahrzeugmarktes.
Margenziel erfüllt
Während die Umsatzentwicklung voraussichtlich hinter der Prognose geblieben ist, hat der Konzern das Ziel für die Profitabilität wohl erreicht. Der Vorstand erwartet die bereinigte Ebit-Marge nahezu punktgenau beim Ziel von rund zehn Prozent. Im Juni hat der Konzern das Margenziel erhöht, begründete dies unter anderem mit einem vorteilhaften Produktmix und einem höheren Anteil des Ersatzteilgeschäfts. 2023 lag die bereinigte Ebit-Marge bei 9,6 Prozent.
Aktie schwach, Hoffnung auf Besserung
Bei Investoren überwiegt heute die Enttäuschung über die Umsatzentwicklung. Im Xetra-Handel geht es für die Papiere rund fünf Prozent zurück. Damit steht die Aktie heute auf dem vorletzten Platz im Kleinwerteindex SDAX, nur getoppt durch den Kurssturz beim Biokrafthersteller Verbio. Damit notieren die Anteilsscheine von SAF-Holland nahezu auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr, ein zwischenzeitlicher Aufschwung ist mittlerweile dahin.
Besserung für Geschäft und Aktie könnte es im laufenden Jahr geben. Für das angebrochenen Geschäftsjahr erwartet das Management für die Regionen EMEA und Amerika eine Markterholung, spätestens für die zweite Jahreshälfte. Zudem soll sich die positive Tendenz in Indien fortsetzen.
Fazit
Dass der Konzern die erst spät im Jahr gesenkten Umsatzziele wohl nicht erreicht hat, enttäuscht. Die verbesserte Profitabilität dagegen gefällt. Besserung dürfte bei SAF-Holland daran hängen, wann die Erholung in den Regionen EMEA und Amerika eintritt. Bis dahin können noch einige Monate vergehen. Auch wenn die Börse die Zukunft handelt: Ein Einstieg scheint aktuell nicht eilig. Endgültige Jahreszahlen soll es am 19. Februar geben.