Die Geschäfte liefen bei PVA Tepla schon mal besser, die Aktie auch. Auf Sicht eines Jahres hat der SDAX-Wert rund 14 Prozent eingebüßt. Denn die globale Konjunkturentwicklung ist durchwachsen, und speziell die Halbleiterbranche schwächelt. Das ist für das Unternehmen als Zulieferer dieser Branche wichtig.
Anlagen für die Chip-Industrie sind die Spezialität von PVA Tepla, etwa für Vakuum-, Hochtemperatur- und Plasmaprozesse. Außerdem bauen die Hessen Inspektionssysteme und Anlagen zur Kristallzucht für die Halbleiterindustrie.
Immerhin geht man bei PVA Tepla von einer Erholung im zweiten Halbjahr aus. Und tatsächlich: Zuletzt zeigte der Titel Erholungstendenzen, nachdem der US-Chiphersteller Micron Technology gute Quartalsergebnisse vorgelegt hatte und zudem überraschend positiv in die Zukunft schaut.
Hauck Aufhäuser Investment Banking ist zwar für PVA Tepla nicht optimistisch: Die Experten bewerten die Aktie mit „Verkaufen“ und sehen ein Kursziel von 10,20 Euro. Insbesondere bei der Technologie für die Produktion von Siliziumcarbid-Wafern mit einem Durchmesser von 8 Zoll sei die Konkurrenz den Hessen voraus, bemängelte das Analysehaus. Doch Börsianer sehen das wohl anders: Sie wetteten zuletzt darauf, dass das zyklische Halbleitergeschäft wieder Fahrt aufnimmt.
Das Unternehmen selbst berichtete bei der Vorlage der Halbjahreszahlen von einem rückläufigen Auftragseingang in den beiden Geschäftsbereichen Semiconductor Systems und Industrial Systems. Doch der Auftragsbestand mit rund 214 Millionen Euro zum Ende der ersten Jahreshälfte ist laut PVA Tepla hoch genug, um die Ziele für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen. Beim Umsatz hatte sich das Unternehmen um sieben Prozent verbessern können, bei der Profitabilität hatte es ebenfalls Fortschritte gegeben.
Mittelfristig, konkret bis 2028, will PVA Tepla das Umsatzvolumen gegenüber 2023 auf rund 500 Millionen Euro verdoppeln. Dazu will man sowohl organisch als auch über Zukäufe wachsen.
Fazit
Bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal am 12. November dürfte vor allem der Auftragseingang im Fokus der Anleger stehen. Für die weitere Kursentwicklung kommt es darauf an, dass die Kundschaft wieder neue Maschinen ordert.