Der Spezialist für Bahntechnik profitiert von einer florierenden Auftragslage und erzielte im abgelaufenen Jahr robuste Finanzergebnisse. Auch der Blick voraus kommt bei den Anteilseignern gut an. Die Papiere können deutlich zulegen und führen den Kleinwerteindex SDAX an.

Schienenbefestigungen, Betonschwellen oder Signaltechnik: Die Produkte von Vossloh sind gefragt. Im abgelaufenen Jahr sammelten die Sauerländer so viele Aufträge ein wie noch nie. Der Auftragseingang erreichte einen Rekordwert von 1,36 Milliarden Euro, gegenüber 2023 ein Zuwachs um 12,1 Prozent. 

„2024 war für Vossloh erneut ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir profitieren von globalen Infrastrukturprogrammen zur Förderung umweltfreundlicher Schienenmobilität“, zeigte sich Vorstandschef Oliver Schuster zufrieden. 

Zurück zu dreistelligem Ebit

Der Jahresumsatz erreichte mit rund 1,21 Milliarden Euro etwa den Rekordwert aus 2023 und erfüllte damit die Erwartungen. Davon blieb ein Gewinn vor Steuern (Ebit) von 105,2 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben erreichte Vossloh damit erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder ein dreistelliges Ebit. Analysten hatten mit 107,5 Millionen Euro im Schnitt sogar noch etwas mehr auf dem Zettel gehabt.

Aktionäre profitieren von einer steigenden Ausschüttung: Der Vorstand will auf der Hauptversammlung eine Dividende von 1,10 Euro pro Aktie vorschlagen. Wie im vergangenen Jahr entspräche dies einer Erhöhung um fünf Cent gegenüber dem vorangegangenen Jahr.

Ausblick mit Joker

Im laufenden Berichtszeitraum will das SDAX-Mitglied weiter wachsen. Das Management stellt Jahresumsätze zwischen 1,25 und 1,325 Milliarden Euro in Aussicht. Beitragen sollen dazu vor allem Zuwächse in China, den USA und Deutschland. Dabei wird ein Ebit zwischen 110 und 120 Millionen Euro anvisiert. Die entsprechende Marge soll zwischen 8,5 und 9,5 Prozent betragen, im abgelaufenen Jahr hat Vossloh 8,7 Prozent erreicht.

Dieser Ausblick bezieht sich allerdings nur auf die operative Entwicklung. Im vergangenen Jahr gab Vossloh die Übernahme von Sateba bekannt, einem Spezialisten für Betonschwellen. Kann der Zukauf wie geplant bis zum Frühjahr abgeschlossen werden, visiert der Konzern für das laufende Jahr Umsätze zwischen 1,475 und 1,575 Milliarden Euro an. Beim Ebit (vor Effekten aus der buchhalterischen Verteilung des Kaufpreises) sollen dann zwischen 140 und 155 Millionen Euro drin sein. Kann die Übernahme bis Mai nicht vollzogen werden, will Vossloh seinen Ausblick nochmal konkretisieren.

Vossloh (WKN: 766710)

Aktie fährt vor

Bei Investoren überwiegen heute der starke Auftragseingang sowie der Blick voraus. In einem schwachen Marktumfeld legen die Papiere von Vossloh aktuell mehr als sechs Prozent zu. Im SDAX steht die Aktie damit an der Spitze. Der Kleinwerteindex notiert heute mit klar roten Vorzeichen. 

Die Investmentbank Jefferies sieht mit Blick auf Auftragseingang- und bestand gute Chancen, dass das SDAX-Mitglied die obere Hälfte der Prognosespanne erreicht. Auch die angestrebte Ausweitung der Marge kommt an. 

Fazit

Steigende Ausgaben für Infrastruktur, vor allem in Deutschland, stellen die Weichen für erfolgreiche Monate. Zuletzt erzielte Vossloh 14,2 Prozent des Umsatzes in der Heimat. Die laufende Übernahme von Sateba könnte im laufenden Jahr für einen deutlichen Umsatzanstieg sorgen. Unter den Analysten dominieren Kaufempfehlungen für die Papiere, durch den massiven Kursanstieg seit Jahresbeginn notiert die Aktie jedoch bereits über dem durchschnittlichen Kursziel.