Deutschlands größtes Geldhaus verzeichnet im abgelaufenen Quartal einen Rückgang der Gewinne. Die Schätzungen der Analysten konnte der DAX-Konzern dennoch schlagen. Aktionären winken höhere Ausschüttungen. 

So lag der den Aktionären zurechenbare Gewinn von Juli bis September bei 1,03 Milliarden Euro und damit acht Prozent niedriger als vor einem Jahr. Damit übertraf die Deutsche Bank die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten, die etwa 937 Millionen Euro auf dem Zettel hatten. 

Der Rückgang war auch auf eine erhöhte Steuerquote zurückzuführen. Vor Steuern lag der Überschuss bei 1,7 Milliarden Euro und damit über Vorjahr. 

Bei den Erträgen erzielte das Geldhaus einen Zugewinn von drei Prozent, profitierte dabei von höheren Zinsüberschüssen. Schwächere Geschäfte verbuchte die Deutsche Bank unter anderem im Investmentbanking.

Spielraum für höhere Ausschüttungen

Für mögliche Ausfälle im Kreditgeschäft stellte das Institut im abgelaufenen Trimester insgesamt 245 Millionen Euro zurück. Ein Jahr zuvor lag die Risikovorsorge bei 350 Millionen Euro. 

Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg auf 13,9 Prozent. 

Keine Veränderung gab es bei der Aufwand-Ertrags-Relation, die Kennziffer für die Effizienz blieb bei 72 Prozent. Dies bedeutet, dass die Bank 72 Cent aufwenden muss, um einen Euro Rohertrag zu erwirtschaften. 

Der Vorstand sieht dennoch Spielraum, zusätzliches Kapital in Höhe von drei Milliarden Euro freizusetzen. Neben Investitionen gebe es auch Potenzial für höhere Ausschüttungen an die Aktionäre. Für das kommende Jahr kündigte Vorstandschef Christian Sewing zudem weitere Aktienrückkäufe an. 

Dank unserer Fortschritte und gezielter Maßnahmen für einen effizienteren Kapitaleinsatz konnten wir unseren Kapitalausblick deutlich anheben. Dies gibt uns die Möglichkeit, unsere Renditen weiter zu steigern und die Ausschüttungen an unsere Aktionäre zu erhöhen und zu beschleunigen.

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank

Nach neun Monaten liegen die Umsätze des Geldhauses bei rund 22,2 Milliarden Euro und damit sechs Prozent über dem Vergleichswert aus 2022. Für das Gesamtjahr werden 29 Milliarden Euro anvisiert. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn fiel acht Prozent niedriger aus. 

Deutsche Bank (WKN: 514000)

An der Börse kamen die Ergebnisse und die Aussicht auf höhere Ausschüttungen gut an. Zur Stunde gewinnen die Papiere der Deutschen Bank deutlich und überwinden wieder die Marke von zehn Euro. 

Fazit

Quartalszahlen von US-Banken wie Goldman Sachs ließen eine Schwäche im Investmentbanking erwarten. Ansonsten scheint die Deutsche Bank für die Jahresziele auf Kurs. Die Aussicht auf höhere Ausschüttungen an Investoren kommt an. Analysten sind für die Papiere gespalten: Unter 26 vom Finanzdienst Bloomberg gesammelten Einschätzungen halten sich Kauf- und Halteempfehlungen mit jeweils zwölf die Waage. Zwei Experten raten zum Verkauf.