Der weltgrößte Auftragsfertiger für Halbleiter verzeichnet weiter starke Wachstumsraten und verleiht der Investitionsthese von milliardenschweren Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) neues Futter. Der Aktie der Taiwanesen helfen die Zahlen in einem schwierigen Marktumfeld derweil heute nicht.
Der Konzern erzielt weiter starke Geschäfte: Im Februar setzten die Taiwanesen umgerechnet 7,3 Milliarden Euro um, zum Vorjahresmonat ein Wachstum um 43,1 Prozent. Der Analystenkonsens ging von einem Zuwachs um rund 41 Prozent aus.
Verglichen mit dem Jahresauftakt im Januar stand ein Rückgang um 11,3 Prozent. Für die ersten beiden Monate des Jahres wies TSMC einen Umsatz von 15,52 Milliarden Euro aus, 39,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Indikator für Sektor
Als wichtigster Auftragsfertiger der Branche und für Kunden wie Nvidia, Broadcom, Apple oder Qualcomm fungiert TSMC auch als Indikator für die Geschäftsentwicklung in der Halbleiterindustrie. Milliardenschwere Investitionen in KI-Anwendungen und entsprechender Infrastruktur befeuerten die Nachfrage nach leistungsstarken Halbleitern.
Das Sprachmodell des chinesischen Unternehmens DeepSeek, welches angeblich deutlich günstiger und mit weniger leistungsstarken Chips entwickelt wurde, sorgte dafür, dass Investoren die Notwendigkeit für die umfangreichen Investitionen in Frage stellten. Die weiter starken Umsatzzahlen bei TSMC deuten aber darauf hin, dass kräftig investiert wird.
Drohender Gegenwind
Allerdings sei „unklar, ob die Umsatzdynamik in den kommenden Quartalen angesichts des möglichen Gegenwinds durch die US-Zölle aufrechterhalten werden kann“, schrieben Experten von Bloomberg Intelligence. In diesem Zusammenhang spielt auch Unsicherheit mit, inwieweit Unternehmen in Erwartung eines solchen Schritts ihre Lagerbestände nochmal auffüllen und so das Geschäft von TSMC kurzfristig anschieben.
Aktie in rot
In einem schwächeren Marktumfeld können die Papiere von TSMC von den guten Umsatzzahlen heute nicht profitieren: Im Tradegate-Handel verlieren die Hinterlegungsscheine (ADRs) aktuell rund drei Prozent, an der Börse Frankfurt präsentiert sich die Aktie leicht schwächer. Vom Höchststand im Januar sind die Anteilsscheine inzwischen deutlich zurückgekommen.
Für das laufende Quartal zeigte sich TSMC bereits mit den Zahlen für Januar etwas vorsichtiger: Aufgrund der Auswirkungen eines Erdbebens erwartet das Management den Umsatz eher am unteren Ende der Prognosespanne. Damit läge der Umsatz aber immer noch 32,5 Prozent über dem letztjährigen Auftaktquartal.
Fazit
Das Geschäft entwickelt sich bei TSMC weiter stark. Potenzielle US-Zölle und die Möglichkeit, dass Kunden deshalb ihre Bestellungen vorgezogen haben, sorgen derweil für Unsicherheit. Analysten bleiben für die ADRs optimistisch gestimmt, ihr durchschnittliches Kursziel liegt bei etwa 228,50 Euro.