Die UBS-Aktie haussiert am Dienstag: Der Schweizer Finanzriese hat für das erste Quartal 2024 einen überraschend hohen Gewinn von knapp 1,8 Milliarden Dollar vermeldet - ein Plus von 70 Prozent zum Vorjahresquartal und fast dreimal soviel wie Analysten erwartet hatten. Dazu hätten unter anderem ein florierendes Investmentbanking, aber auch Fortschritte bei der Integration der 2023 übernommenen Credit Suisse beigetragen.
Das erste Quartal 2023, noch vor der Notübernahme der Credit Suisse, hatte die UBS mit einem Gewinn von einer Milliarde Dollar abgeschlossen. Im dritten und vierten Quartal hatte die UBS rote Zahlen geschrieben, nachdem sie im zweiten Quartal 2023 wegen des Buchgewinns als Folge der Credit-Suisse-Übernahme einen Gewinn von 30 Milliarden Dollar erzielt hatte. Nach Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal 2024 lag die UBS-Aktie am Dienstag sieben Prozent im Plus.
Konzernchef Sergio Ermotti wertete das Ergebnis als „Beweis für die Stärke unseres Geschäfts und unserer Kundenbasis". Der Ausblick auf das zweite Halbjahr blieb indes verhalten. Das Institut rechnet mit sinkenden Nettozinserträgen in der Vermögensverwaltung und im Schweizer Geschäft. Dennoch bestätigte die UBS die Dividendenpläne für das abgelaufene Geschäftsjahr und kündigte für 2024 eine um 15 Prozent höhere Ausschüttung an.
Fazit
Durch den Zusammenschluss der beiden weltweit systemrelevanten Banken UBS und Credit Suisse ist im vergangenen Jahr ein neuer globaler Finanzriese entstanden. Kritiker sehen in dem Finanzkoloss allerdings auch ein gefährliches Klumpenrisiko. Die Schweiz gibt zwar eine implizite Staatsgarantie. Eine Schieflage des Instituts würde das Land aber völlig überfordern. Die Schweiz will zumindest die Regeln für die UBS verschärfen und insbesondere zusätzliche Kapitalanforderungen stellen. Die Unsicherheit darüber belastet den Aktienkurs. Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher hatte sich auf der Generalversammlung des Instituts kritisch zu den Plänen für strengere Kapitalanforderungen geäußert. Dennoch wird sich das Institut mit strengeren Anforderungen auseinandersetzen müssen.