Wie gewonnen, so zerronnen. Nachdem die Papiere von United Internet und des Telekommunikationsanbieters 1&1 zuletzt den Versuch gestartet hatten, die erheblichen Verluste vom Anfang der Woche aufzuholen, stehen beide Aktien am Donnerstag wieder unter Druck. Auch die Webhosting- und Cloud-Tochter Ionos kommt unter die Räder.

Am Donnerstag legten die drei Konzerne aus dem Reich des Unternehmers Ralph Dommermuth ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2024 vor. Auf Quartalssicht blieben alle hinter den Erwartungen des Marktes zurück. So verfehlte United Internet beispielsweise die Konsens-Umsatzprognose der von Bloomberg befragten Analysten in Höhe von 1,56 Milliarden Euro knapp und wies 1,54 Milliarden Euro aus. Statt einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,37 Euro, wie ihn die Analysten auf dem Zettel hatten, fiel ein Verlust von 0,72 Euro an.

Auch der Telekommunikationsanbieter 1&1 verfehlte die Prognosen. Statt der erwarteten 1,01 Milliarden Euro setzte der SDAX-Konzern im zweiten Jahresviertel lediglich 991,5 Millionen Euro um. Der Gewinn je Aktie fiel mit 0,30 Euro ganze 25 Prozent niedriger aus, als vom Markt erwartet. Noch deutlicher blieb Ionos hinter der Gewinnprognose der Analysten zurück. Das Webhosting- und Cloud-Unternehmen erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Überschuss je Anteilsschein von 0,22 Euro – 41 Prozent weniger als die Konsensschätzung von 0,38 Euro.

Während United Internet und 1&1 jeweils ihren am Freitag vergangener Woche gesenkten Ausblick für das Gesamtjahr bestätigten, passte Ionos die eigene Prognose nach unten an. Währungsbereinigt rechnet der im SDAX gelistete Konzern nur mehr mit einem Umsatzplus von neun Prozent. Bislang waren elf Prozent ausgerufen gewesen.

United Internet (WKN: 508903)

Entsprechend enttäuscht reagieren die Anleger. Am Donnerstagnachmittag notiert Ionos im Xetra-Handel rund 3,6 Prozent im Minus. Vom Mitte Juli markierten Allzeithoch ist die Aktie bereits 23 Prozent entfernt und beschleunigt ihren jüngsten Abwärtstrend. Prozentual noch stärker abverkauft werden die Papiere von 1&1. Sie geben zur Stunde 5,4 Prozent nach und rutschen damit sogar noch unter den Schlusskurs vom Montag, als sie in Folge der Gewinnwarnung vom Freitag 13 Prozent einbrachen. Etwas moderater fallen die Verluste beim Mutter-Konzern aus. Die United-Internet-Aktie gibt am Donnerstagnachmittag gut 1,7 Prozent nach. Die Erholung nach dem 17-prozentigen Kurssturz vom Montag ist damit fürs Erste beendet.

Fazit

Keiner der drei Konzerne aus Montabaur kann mit seinem Zahlenwerk überzeugen. Auch aus charttechnischer Sicht gibt es aktuell keine Argumente für einen Einstieg. Die Chartbilder von United Internet sowie 1&1 sind massiv angeschlagen, das von Ionos deutlich eingetrübt.