Bei der geplanten Übernahme der Regensburger durch den Automobilzulieferer Schaeffler geht es voran. Für die übrigen Vitesco-Aktionäre gibt es aber wohl weniger als gedacht.
Im Oktober hatte der fränkische Konzern Schaeffler angekündigt, den Spezialisten für Antriebstechnik Vitesco für 91 Euro je Aktie übernehmen zu wollen. In der Folge wurde die Offerte noch auf 94 Euro pro Anteilsschein erhöht. Vorstand und Aufsichtsrat hatten auch das erhöhte Angebot als "finanziell nicht angemessen" bewertet.
Anleger, die ihre Papiere bislang nicht angedient und vielleicht auf höhere Kurse spekuliert haben, dürften nun in die Röhre schauen. Wie aus einer Mitteilung von Vitesco hervorgeht, haben sich die Unternehmen auf ein vorläufiges Umtauschverhältnis für die übrigen Anteile geeinigt. Aktionäre von Vitesco sollen für jedes Papier 11,4 Anteile an Schaeffler erhalten.
Preis bei Umtausch wohl deutlich niedriger
Bei Investoren fällt die Reaktion gemischt aus. Zur Stunde gewinnt die Schaeffler-Aktie fast zwei Prozent, notiert bei 6,39 Euro.
Anteile von Vitesco fallen dagegen um mehr als zehn Prozent. Kein Wunder: Anhand des geplanten Tausch-Verhältnisses von 11,4 ergäbe sich ein Wert von 72,85 Euro für die Anteile, deutlich weniger als die Offerte und die jüngsten Notierungen.
Fazit
Noch sind einige Aspekte der geplanten Fusion nicht final. Der grundsätzlichen Verschmelzung der Unternehmen müssen die Investoren auf den Hauptversammlungen zustimmen, entsprechend soll der Vertrag bis dann stehen. Das nun vereinbarte Umtauschverhältnis für die übrigen Anteile muss noch von einem gemeinsam bestellten Bewertungsgutachter und einem gerichtlich bestellten Fusionsprüfer als angemessen bestätigt werden. Zudem bedarf es der Zustimmung beider Aufsichtsräte. Anleger, die noch Vitesco-Papiere in ihren Depots halten, bleibt wohl erstmal nur, abzuwarten.