Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna bereitet sich seit längerem auf einen Börsengang vor. Von den Höchstständen vor ein paar Jahren ist die Bewertung aber deutlich gesunken. Um das zu ändern, klopft das Unternehmen nun das Interesse der Investoren ab. 

Klarna führe dafür erste Gespräche mit Investoren, um deren Interesse am Kauf bestehender Anteile des Unternehmens auf dem Sekundärmarkt zu ermitteln, äußerte sich eine mit der Angelegenheit informierte Person. Es gilt als Vorbereitung für einen Börsengang in den USA. 

Berichten des Börsendienstes Bloomberg zufolge strebt das Unternehmen bei einem Börsengang eine Bewertung von rund 20 Milliarden Dollar an. In der Spitzenzeit im Jahr 2021 erreichte die Bewertung mit 45,6 Milliarden Dollar mehr als das doppelte. Doch im Umfeld mit gestiegene. Zinsen implodierte die Bewertung in einer Finanzierungsrunde im Jahr 2022 auf 6,7 Milliarden Dollar. Ein zweiter Aktienverkauf könnte nun helfen, den Wert vor einem IPO zu steigern.

Profitables Wachstum

Das Unternehmen, spezialisiert auf das Bezahlmodell „buy-now-pay-later“, wächst unterdessen weiter stark. Im diesjährigen Auftaktquartal wuchsen die Umsätze gegenüber Vorjahr um 29 Prozent auf umgerechnet 560 Millionen Euro. Im wichtigen US-Markt stand ein Plus von 38 Prozent.

Dabei stand ein bereinigter operativer Gewinn von 19,9 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor wies Klarna einen operativen Verlust von über 43 Millionen Euro aus. Die Schweden führen dies auch auf niedrigere Kosten aufgrund des Einsatzes von künstlicher Intelligenz zurück.

Vorbild Revolut

Auch andere Unternehmen nutzen den von Klarna wohl anvisierten Schritt: Das britische Fintech Revolut plant ebenfalls für den Verkauf von Anteilen auf dem Sekundärmarkt. Die Veräußerung von Mitarbeiter-Aktien könnte sich auf bis zu 500 Millionen Dollar belaufen und das Unternehmen wohl mit etwa 45 Milliarden Dollar bewerten. 

Fazit

Klarna ist ein interessanter, weil wachstumsstarker Kandidat für einen Börsengang. Trotz des verbesserten Marktumfeldes für Tech-Werte muss sich zeigen, ob die erhoffte Bewertung von rund 20 Milliarden Dollar zu erzielen ist. Der mögliche Verkauf von Anteilen im Vorfeld dürfte hier Klarheit bringen.