Der Betreiber großer Anzeigenplattformen wie ImmoScout24 und AutoScout24 prüft wohl einen Börsengang. Die Schweizer hoffen dabei auf eine Bewertung in Milliarden-Höhe. Das Debüt an der Börse könnte Berichten zufolge bereits im kommenden Jahr über die Bühne gehen. 

Die SMG Swiss Marketplace Group, die neben ImmoScout24 und AutoScout24 weitere Plattformen betreibt, wägt strategische Optionen ab. Neben einem Börsengang zählt dazu aber auch ein Verkauf, berichtet der Börsendienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Interesse soll es auch von Finanzinvestoren geben. 

Die SMG Swiss Marketplace Group entstand 2021 als Joint-Venture der Medienunternehmen TX Group und Ringier, des Versicherers Mobiliar und der Private-Equity-Firma General Atlantic. Darin gebündelt wurde das Geschäft mit mehreren Online-Plattformen. SMG betreibt heute Portale für Immobilien, Autos, Finanzen und Versicherungen. 

Milliarden-Bewertung angepeilt

Zur Vorbereitung für einen Börsengang habe sich das Unternehmen die Investmentbank Evercore an Bord geholt. Ein möglicher Börsengang soll wohl in Zürich erfolgen und dürfte bereits im kommenden Jahr vollzogen werden. Den Insidern zufolge könnte das Geschäft dabei mit mehreren Milliarden Euro bewertet werden. Ein Börsengang sei zwar nicht unmittelbar geplant, bleibe aber ein erklärtes Ziel der Anteilseigner, äußerte sich ein Sprecher von SMG. Eine finale Entscheidung hat das Unternehmen noch nicht getroffen, entsprechend steht auch noch kein konkreter Zeitplan. 

Mittelfristige Wachstumsinitiative

Wie aus dem Jahresbericht der TX Group hervorgeht, setzte SMG im vergangenen Jahr rund 279,4 Millionen Schweizer Franken um. Zum Vorjahr entsprach dies einem Anstieg um etwa zwölf Prozent. Der operative Gewinn hat sich dabei auf 105 Millionen Franken etwa verdoppelt. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 27,6 Millionen Franken, nach einem Verlust von 112 Millionen Franken im Jahr 2022. 

In einer strategischen Initiative will das Unternehmen bis Ende 2026 das Umsatzwachstum beschleunigen und durch verschiedene Maßnahmen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag einsparen. Dazu zählt der Abbau von Stellen und die Reinvestition von eingesparten Mitteln in wachstumsfähige Bereiche. 

Fazit

Ob sich die Anteilseigner von SMG am Ende für einen Börsengang entscheiden, dürfte auch vom Umfeld und der zu erzielenden Bewertung abhängen. Dass das Plattform-/Werbegeschäft durchaus Interessente anzieht, zeigte die in diesem Jahr abgeschlossene Übernahme von Adevinta (unter anderem mobile.de und kleinanzeigen.de) durch ein Konsortium um die Finanzinvestoren Blackstone und Permira.