Nun also doch: Der Büroraum-Vermieter WeWork hat vergangene Nacht einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt. Bereits vergangene Woche hatte es einen entsprechenden Medienbericht gegeben. Ohnehin kommt die Entwicklung angesichts der Vorgeschichte des US-Unternehmens nicht sonderlich überraschend.

WeWork vermietet Büroflächen, hat es mit diesem Geschäftsmodell aber bislang nicht in die Gewinnzone geschafft. Anfang Oktober hatte WeWork bereits Zinszahlungen an Gläubiger ausgesetzt. Vergangene Woche hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, das Unternehmen könnte Insidern zufolge diese Woche einen Insolvenzantrag stellen. Der Kurs hatte daraufhin am Mittwoch im US-Handel 46 Prozent verloren und war auf ein neues Allzeittief gefallen.

Im Herbst 2021 hatte eine WeWork-Aktie noch fast 600 Dollar gekostet, Schlusskurs am vergangenen Mittwoch: 1,22 Dollar. WeWork hatte den Bericht da noch als spekulativ bezeichnet und nach eigenen Angaben positive Gespräche mit wichtigen Gläubigern geführt. Der Kurs war in den folgenden Handelstagen weiter gefallen. Eine Aktie kostete zuletzt weniger als einen Dollar.

WEWORK INC. REG.SHARES CL.A NEW DL-,0001 (WKN: A3EVA5)

Die Börsen-Geschichte von WeWork war stets von Komplikationen begleitet. Im Herbst 2019 musste der damalige WeWork-Chef und -Mitgründer Adam Neumann abtreten, nachdem es unter anderem Berichte über chaotische Zustände sowie Sex- und Saufpartys gegeben hatte. Der geplante Börsengang wurde abgesagt, der japanische Investor Softbank sprang ein. Neumann erhielt schließlich mehr als eine Milliarde Dollar und WeWork kam ein paar Jahre später via SPAC an die Börse, fand sich dort jedoch schnell in einem hartnäckigen Abwärtstrend wieder.

Fazit

Investierte Anleger können nun erst mal gar nichts machen: Bereits Stunden vor der Meldung war die Aktie in Erwartung einer wichtigen Meldung in den USA vom Handel ausgesetzt worden.