In der Bauwirtschaft scheint die Flaute weiterzugehen und am Mittwoch gibt es erneut alarmierende Zahlen rund um den Sektor. Doch was bedeuten diese für den Immobilienmarkt?
Die Bauwirtschaft steht arg unter Druck, denn Angesichts gestiegener Kosten und ungünstigerer Finanzierungsbedingungen im Wohnungsbau sinkt die Zahl der Baugenehmigungen drastisch. Nun wurden erneut sehr besorgniserregende Zahlen öffentlich:
Flaute in der Bauwirtschaft geht weiter - 31 Prozent Einbruch
So wurde im August hierzulande der Bau von 19.300 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch auf Basis teilweise geschätzter Ergebnisse weiter mitteilte, waren das 31,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis August 2023 sank die Zahl der Genehmigungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28,3 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 69.100 auf 175.500 Wohnungen. Die Zahl der Baugenehmigungen gilt als Indikator für das künftige Baugeschehen.
In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Das belastet die Bauwirtschaft aktuell
Der Wohnungsbau entwickelt sich damit immer mehr zum Sorgenkind der hiesigen Wirtschaft. Im September waren 21,4 Prozent der Firmen von stornierten Projekten im Wohnungsbau betroffen – so viele noch nie seit Beginn der Umfrage 2012, wie das Münchner Ifo-Institut zu Wochenbeginn mitteilte.
Viele Projekte seien wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar. Bei einem Wohnungsbaugipfel der Bundesregierung mit Vertretern der Baubranche wurde Ende September eine Reihe von Maßnahmen beschlossen – darunter eine großzügigere Ausgestaltung der Regeln für Abschreibungen.
Ob diese aber letztlich einen Effekt haben, werden bleibt noch abzuwarten. Doch was bedeutet diese Entwicklung eigentlich für den Immobilienmarkt?
Das bedeutet diese Entwicklung für den Immobilienmarkt
Grundsätzlich dürfte dies zu einer weiteren starken Nachfrage nach Wohnraum führen, die die Mieten steigen lässt. Dass die Preise allerdings nicht im gleichen Zug mitsteigen, hat vor allem mit stark gestiegenen Zinsen zu tun.
Dementsprechend könnte sich der Einstieg in Immobilien sogar wieder etwas erleichtern, da die Renditen anwachsen, wobei die hohen Zinsen allerdings weiter ein große Belastung bleiben.
Mit Material von Reuters