Der chinesische Immobilienriese Country Garden steckt in argen Problemen, die sich jetzt noch ein weiteres Mal verschärft haben. Doch was genau ist hier das Problem und wie wirkt sich das auf die chinesische Konjunktur aus?
Der Immobilienentwickler Country Garden hängt seit Längerem in der Schieflage, doch nun hat sich die Krise plötzlich arg verschärft. Was ist hier passiert? Und kommt der Crash des chinesischen Immobilienmarktes jetzt doch?
Das dürfte die Insolvenz bei Country Garden bedeuten
Nach dem Ablauf einer Zahlungsfrist warten Anleihe-Gläubiger des strauchelnden chinesischen Immobilienkonzerns Country Garden weiterhin auf ihr Geld.
Das Unternehmen sei weiter nicht in der Lage, seine Auslandsverbindlichkeiten zu bedienen, teilte Country Garden am Mittwoch mit. Stattdessen setze der Konzern auf eine "ganzheitliche" Lösung. Ob ein Zahlungsausfall vorliegt, erklärte Country Garden nicht. Anfragen dazu lehnte die Immobilienfirma ab.
Für Country Garden endete am Dienstag die Nachfrist für eine 15 Millionen Dollar schwere Zinszahlung eines Dollar-Bonds. Bisher sei immer noch keine Zahlung eingegangen, sagten Investoren. "Wenn sie nicht innerhalb der Frist zahlen, liegt ein Zahlungsausfall vor", sagte Cedric Rimaud, Analyst beim unabhängigen Analysehaus GimmeCredit.
Die Auslandsschulden von Country Garden summieren sich auf 17 Milliarden Dollar in Anleihen und Krediten. Bei einem Zahlungsausfall stünde das Unternehmen vor einer der größten Umschuldungen der chinesischen Wirtschaftsgeschichte. Es wäre jedoch nicht der erste Fall. Insgesamt steht die Branche, die für ein Viertel der Wirtschaftsleistung der Volksrepublik steht, mit 175 Milliarden Dollar bei ausländischen Gläubigern in der Kreide.
Immobilienkrise in China verschärft sich
Aus diesem Grund verschärft sich nun die Immobilienkrise in China ein weiteres Mal und drückt auf die Konjunktur des Landes. So sind die Objektpreise im Reich der Mitte den dritten Monat in Folge gesunken, da immer mehr Unternehmen Häuser auf den Markt werfen.
Chinas Immobilienmarkt befindet sich also in einer Abwärtsspirale, die aufgrund der einzigartigen Bedingungen des Marktes vermutlich nur durch ein Eingreifen der Partei überkommen werden kann. Bisher ist hier aber noch keine Handlung erfolgt, was Investoren auf der ganzen Welt nachhaltig beunruhigt.
Mit Material von Reuters
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