Deutschlands Venture-Capital (VC)-Branche wird ein Stück internationaler: Der Berliner Frühphasenfinanzierer La Famiglia schlüpft unter das Dach des US-Investors General Catalyst. Die beiden La Famiglia-Managing Partner Jeannette zu Fürstenberg und Judith Dada werden in die Führungsriege des US-VCs einziehen.
Erst im Sommer sorgten die Berliner für Schlagzeilen als sie die 105 Millionen Euro schwere Finanzierungsrunde des französischen KI-Start-ups Mistral AI mittrugen. Es war die größte Seed-Runde eines europäischen Unternehmens jemals. Als Seed-Investments werden Beteiligungen kurz nach der Gründung bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt haben die Firmen in der Regel noch kein fertiges Produkt.
In ihrer neuen Rolle wird La Famiglia-Gründerin Fürstenberg den Aufbau eines weltweiten Frühphasen-Investitionsprogramms bei General Catalyst verantworten. Das bisherige Portfolio der Berliner, das laut dem Datendienstleister PitchBook 67 Beteiligungen umfasst, darunter das Münchner HR-Start-up Personio, schlüpft ebenfalls unter das Dach der US-VCs.
Mit der Fusion hat das deutsche Team nun auch ganz neue finanzielle Möglichkeiten. General Catalyst verwalten eigenen Angaben zufolge rund 25 Milliarden Dollar an Assets. Dem gegenüber stehen 350 Millionen Euro, die La Famiglia seit der Gründung 2016 in vier Fonds eingeworben hatte. Der Löwenanteil entfällt mit 255 Millionen Euro auf zwei im März geschlossene Vehikel.