Teuerung bald unter zwei Prozent? Signale für rasche Zinssenkung der EZB


Die Inflationsrate in Deutschland ist im März laut einer Vorabschätzung des Statistischen Bundesamts auf 2,2 (Februar: 2,5) Prozent gefallen. Damit ist die Teuerung in Deutschland so niedrig wie zuletzt im Mai 2021. Experten hatten im Vorfeld mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Dazu beigetragen haben günstigere Energiepreise und kaum noch steigende Preise für Lebensmittel. Die sogenannte Kerninflation - also ohne die schwankungsanfällligen Energie- und Lebensmittelpreise - sank leicht auf 3,3 Prozent.Volkswirte rechnen nun im weiteren Verlauf des Frühjahrs sogar mit einem Rückgang unter die psychologisch wichtige Zwei-Prozent-Marke, die gleichzeitig das Inflationsziel der EZB markiert.

Erste Zahlen aus den einzelnen Bundesländern, die bereits am Vormittag veröffentlicht wurden, stützen ebenfalls diese Erwartung. Demnach sind die Inflationsraten in Ländern wie Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen im März weiter zurückgegangen. Besonders kräftig fiel der Rückgang demnach in Hessen aus, wo die Teuerungsrate auf 1,6 Prozent zurückging und damit bereits deutlich unter dem Inflationsziel der EZB liegt. 


 


Auch Preiserwartungen der Unternehmen fallen


Bereits am Vormittag hatte das Münchner Ifo-Institut einen Rückgang der Preiserwartungen der Unternehmen in Deutschland vermeldet. Der entsprechende Index ging im März auf 14,3 (Februar: 15,0) Punkte zurück. Damit sei die Inflation weiter auf dem Rückzug, hieß es von seiten des Instituts. Auch Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmertshäuser rechnet nun damit, dass die Inflationsrate noch im Frühjahr unter die Zwei-Prozent-Marke sinkt. Damit spreche zumindest aus deutscher Sicht nichts mehr gegen eine baldige Zinssenkung der EZB. Experten gehen davon aus, dass die europäische Notenbank im Juni die Zinsen erstmals wieder senken wird. 

Vor allem in konsumnahen Bereichen gibt es offenbar weiter einen rückläufigen Trend. Weniger Unternehmen planen demzufolge, ihre Preise anzuheben. Dies betrifft vor allem den Einzelhandel und die Gastronomie, während  es bei Hotels und Reiseveranstaltern noch etwas nach oben geht.  Mehrheitlich wollten die  die Unternehmen vor allem im Baugewerbe ihre Preise senken, hieß es bei Ifo.