Die österreichische Finanzaufsicht hat die Wiener Euram Bank geschlossen und alle Zahlungen gestoppt. Der Fall wird immer bizarrer: Die Einlagensicherung zahlt vorerst nicht, weil Geldwäschermittlungen gegen hunderte Kunden laufen. Laut „Anwalt.de" viele deutsche Kunden betroffen

Bei der vergangene Woche von der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA geschlossenen Euram Bank überschlagen sich die Ereignisse. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldet, können die betroffenen Kunden nicht auf eine rasche Auszahlung ihrer Spareinlagen hoffen. Die Geldwäschestelle beim österreichischen Bundeskriminalamt (FIU) habe Prüfungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche eingeleitet und Auszahlungen der Einlagensicherung gestoppt, berichtet APA. Normalerweise sollte die Einlagensicherung (ESA) im Entschädigungsfall bis zu 100000 Euro pro Kunde innerhalb von sieben Tagen ausbezahlen.

APA bezieht sich auf Aussagen von ESA-Geschäftsführer Stefen Tacke, wonach es derzeit schwer abschätzbar sei, wie lange die Ermittlungen des Bundeskriminalamts liefen. Eine Freigabe sei aber „sicher nicht innerhalb von zwei oder drei Tagen" zu erwarten. Laut einem Bericht der österreichischen Tageszeitung „Die Presse" sollen 326 Kunden der Euram-Bank unter Geldwäscheverdacht stehen. Das Bundeskriminalamt prüfe unter anderem, ob tatsächlich Ansprüche gegenüber der Einlagensicherung bestehen. DIE FMA hatte den Geschäftsbetrieb unter anderem wegen Mängeln bei der Geldwäscheprävention untersagt. Auch eine von der Aufsicht geforderte Kapitalerhöhung kam nicht zustande.

Fazit

Die FMA hatte vergangene Woche der Euram Bank den Geschäftsbetrieb untersagt und gleichzeitig einen Zahlungsstopp verhängt. Dadurch wurde der Einlagensicherungsfall ausgelöst. Laut ESA sind insgesamt 757 Kunden betroffen. Die gesamten Einlagen sollen bei 276 Millionen Euro liegen, wovon knapp 38 Millionen von der ESA gedeckt seien. Laut  Einlagensicherungs-Chef Tacke hielten relativ wenige Einleger, die großenteils im Ausland säßen, relativ hohe Beträge bei der Bank. Laut dem deutschen Portal „anwalt.de" hat die Bank zahlreiche Anleger auch aus Deutschland, zum Teil aber auch russische Kunden. Die Internet-Seite der Bank ist auch in russischer Sprache verfügbar, das Management der Bank verfügt zudem über gute russische Sprachkenntnisse. 


ATX (WKN: 969191)